AUA-Mutter Lufthansa plant 20.000 Neueinstellungen
Lufthansa hatte während der Corona-Pandemie massiv an Personal abgebaut. Jetzt ziehen die Buchungen wieder an – und die AUA-Mutter holt wieder Tausende Mitarbeiter an Board.
Frankfurt – Nach dem Abbau von Stellen in der Coronakrise setzt die AUA-Mutter Lufthansa auf Wachstum und plant insgesamt 20.000 Neueinstellungen. Bereits im laufenden Jahr habe der Konzern mehrere tausend Menschen an Bord geholt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Jobangebote gebe es in mehr als 45 Berufen. Gesucht würden vor allem Techniker und Technikerinnen, IT-Spezialisten, Juristinnen und Juristen, Piloten und Pilotinnen sowie Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen.
Eurowings baut in Berlin massiv aus
Die Lufthansa-Tochter Eurowings stockt ihr Angebot am deutschen Hauptstadtflughafen BER deutlich auf und stationiert dort mehr Flugzeuge. Mit Beginn des Sommerflugplans Ende März will die Airline von Berlin aus neu unter anderem Kopenhagen, Helsinki, Porto, Rhodos und Malaga anfliegen, wie das Unternehmen und der Flughafen am Montag mitteilten. Verbindungen mit weiteren Urlaubszielen seien in Planung. Zudem sollen innerdeutsche Ziele "hochfrequent" angesteuert werden, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof. Derzeit werde etwa 9 bis 10 Mal am Tag nach Düsseldorf geflogen, vor der Pandemie bis zu 18 Mal. Ob es so viele Flüge noch brauche, sei offen. "Hochfrequent" bedeute aber "deutlich mehr als 10". Eurowings fliegt vom BER aus zudem nach Köln/Bonn und Stuttgart.
Letztlich will Eurowings am BER "nahezu 30 Destinationen" anbieten – doppelt so viele wie bisher. Die Zahl der angebotenen Sitzplätze steige um 130 Prozent, sagte Bischof. Eurowings stationiere dafür ab Ende März sechs Flugzeuge am BER. Mit dem Wechsel auf den laufenden Winterflugplan wurde nach Unternehmensangaben bereits ein viertes ergänzt. Er gehe davon aus, dass die Airline mit dem Plus an Verbindungen und Flugzeugen "deutlich über 200, wenn nicht 300 Arbeitsplätze in Summe dann hier anbieten" werde, sagte Bischof.
Die Lufthansa-Tochter geht damit im Vergleich zur Konkurrenz den entgegengesetzten Weg – Easyjet und Ryanair kündigten zuletzt an, ihre Präsenz am Hauptstadtflughafen verkleinern zu wollen. Ryanair reduzierte das Angebot um 40 Prozent im Vergleich zum Winterflugplan 2019. Beide Airlines nannten als Grund auch zu hohe Flughafengebühren. Eurowings-Chef Bischof sagte dazu, dass sich der Standort Deutschland insgesamt Gedanken über ein sich "aufaddierendes Kostenniveau" machen müsse. Die Gesamtkosten dürften nicht überstrapaziert werden.
"Wir zeigen deutlich: Die Lufthansa Group blickt voller Ambitionen in die Zukunft", sagte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann zum Start einer bundesweiten Kampagne, mit der der Konzern um neue Kräfte wirbt. "Um an der Spitze der Branche zu stehen, brauchen wir engagierte und motivierte Mitarbeitende für vielfältige Aufgaben und Herausforderungen", sagte Niggemann.
Die Lufthansa Group hatte Ende September 107.000 Beschäftigte. Konzernchef Carsten Spohr hatte unlängst auf die starke Nachfrage nach der Coronakrise verwiesen und angekündigt, bis Ende 2023 konzernweit rund 20.000 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einzustellen. Zudem seien Milliarden-Investitionen in neue Flugzeuge, Ausstattung und IT geplant, sagte Spohr Anfang September. (APA/dpa)