81 Tiere verendet: Technischer Defekt löste Großbrand in Lienz aus
Rund 290 Feuerwehrleute haben in der Nacht auf Montag in Oberlienz den Brand eines Wirtschaftsgebäudes bekämpft. 81 Tiere verendeten in den Flammen, der Schaden ist groß.
Oberlienz – Der Brand eines Wirtschaftsgebäudes in Oberlienz in der Nacht auf Montag ist durch einen technischen Defekt ausgelöst worden. Das haben die Untersuchungen der Brandermittler und Sachverständigen ergeben. Demnach brach der Brand in einem Abstellraum im Erdgeschoß aus und breitete sich dann rasch aus. Ob der technische Defekt an Leitungen oder einem Gerät zu dem Brand führte, war nicht mehr festzustellen.
Wie berichtet stand das Gebäude beim Eintreffen der ersten Feuerwehren bereits in Vollbrand, woraufhin Großalarm für den Abschnitt Lienz ausgelöst wurde. In den frühen Morgenstunden war das Feuer gelöscht, ein Übergreifen auf das Wohnhaus konnte verhindert werden. 31 Rinder und 50 Masthühner verendeten bei dem Brand.
Das war passiert
Es war ein Knarren und Knistern, das einen 42-jährigen Landwirt in der Nacht auf Montag kurz nach Mitternacht aus dem Schlaf riss. Als er den Geräuschen nachging, musste er feststellen, dass im Wirtschaftsgebäude westlich seines Wohnhauses in Oberlienz ein Feuer ausgebrochen war. Der Mann setzte umgehend einen Notruf ab und brachte seine Familie in Sicherheit.
„Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren stand das Futterhaus bereits in Vollbrand“, berichtet der Lienzer Bezirksfeuerwehrkommandant Harald Draxl. Den Einheiten am Einsatzort war rasch klar, dass es bei der Bekämpfung dieses Feuers nicht ohne Nachalarmierungen gehen würde. Daher wurden zunächst die Alarmierungsstufen zwei bzw. drei aktiviert – und schließlich für den Bezirk Lienz Feuerwehr-Abschnittsalarm ausgelöst. So standen die Einheiten Oberdrum, Oberlienz, Thurn, Gaimberg, Leisach, Glanz, Ainet, Schlaiten, St. Johann i. W., Assling und Lienz im Einsatz. Die Einsatzleitung übernahm der Landwirt selbst.
„Die Hitzeentwicklung war enorm“, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Draxl. Immerhin sei zu dieser Jahreszeit das Futter für den Winter bereits eingelagert und große Mengen Heu und Stroh befanden sich in der Scheune. Ebenfalls in dem Gebäude untergebracht waren 44 Rinder und mehrere Dutzend Masthühner. Die Chancen für die Tiere standen angesichts des Flammeninfernos schlecht. Dennoch gelang es einigen Hühnern, selbstständig ins Freie zu gelangen. 31 Rinder und 50 Masthühner verendeten jedoch bei dem Brand. Immerhin: 13 Kälber hatten sich in eine Nische gekauert und konnten unversehrt ins Freie gebracht werden.
📽️ Video | Großbrand auf Bauernhof in Oberlienz
Da das Wirtschaftsgebäude nicht mehr zu retten war, konzentrierten sich die Feuerwehrleute darauf, ein Übergreifen der Flammen auf das rund acht Meter entfernte Wohnhaus zu verhindern. Besonders fordernd dabei war laut Draxl die Versorgung mit Löschwasser. Dieses musste erst mit langen Leitungen von einem Bach zum Brandgeschehen gepumpt werden. Der Wasserbedarf war immens – insgesamt waren rund 290 Personen mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Bis auf einige gesprungene Fensterscheiben und eine angesengte Kunststoffverkleidung gelang es jedoch letztlich, das Wohngebäude zu schützen. Bewohner und Einsatzkräfte kamen ohne Verletzungen davon.
Der entstandene Sachschaden ist allerdings groß: Von dem Wirtschaftsgebäude konnte mit Ausnahme einer gemauerten Werkstatt samt Gerätschaft kaum etwas gerettet werden. Bis in den Tag hinein waren die Feuerwehrleute damit beschäftigt, Glutnester zu löschen. (np)
Weiterer Artikel
Rund 300 Helfer im Einsatz