Dokumentation „Becoming Me“: Beobachtung ohne Vorurteile
Innsbruck – Was heißt es heute, ein Mann oder eine Frau zu sein? Diese gegenwärtig oft gestellte Frage ist für die Hauptfigur des dokumentarischen Porträts „Becoming Me“ noch einmal sehr viel persönlicher. Marian wurde im Körper einer Frau geboren. Als er sich auf den langen Weg der Geschlechtsangleichung machte, begann die Filmemacherin Martine De Biasi ihn mit der Kamera zu begleiten – ohne Voyeurismus und Vorurteile. Dabei trifft auch immer wieder feministische Theorie über fluide Geschlechteridentitäten auf die Praxis eines konkreten Lebens mit sozialer Einbettung in Familie und Dorfgemeinschaft. Marian ist nämlich Volksschullehrer im ländlichen Südtirol. Doch auch dort geht es in Sachen Toleranz nicht gar so konservativ zu, wie manche Städter sich das vielleicht vorstellen.
Beim Filmfestival Bozen 2019 gewann „Becoming Me“ Dokumentarfilm- und Publikumspreis. Martine de Biasi stellt den Film heute im Rahmen der Reihe „Beyond single stories“ im Innsbrucker Leokino vor. Beginn: 18 Uhr. (maw)