Neues Modell für Lermooser Tunnel: Verkehrsdichte gibt Tempo im Tunnel vor
Lermoos, Biberwier – Die vor wenigen Monaten eingeführte 50-km/h-Beschränkung im Lermooser Tunnel hatte in weiten Teilen der Bevölkerung für Kopfschütteln gesorgt, wird die Strecke doch als wenig unfallauffällig wahrgenommen. Ab kommendem Montag, dem 28.11., wird nun auf eine dynamische Geschwindigkeitsbegrenzung umgestellt. Sinkt die Verkehrsbelastung unter 300 Fahrzeuge pro Stunde, wird die Maximalgeschwindigkeit über eine dynamische Geschwindigkeitsschaltung auf 80 km/h erhöht. Dass im Lermooser Tunnel zum Beispiel auch in der verkehrsarmen Nacht das aus Sicherheitsgründen verordnete Tempolimit gilt, hatte für Unmut gesorgt. Dies wurde auch durchaus emotional politisch Verantwortlichen mitgeteilt.
„Eine vertiefende Risikoanalyse hat ergeben, dass ein durchgehendes Tempolimit aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht zwingend notwendig ist. Mit der dynamischen Geschwindigkeitsbegrenzung haben wir nun eine Lösung, die Verkehrsteilnehmer nicht vor den Kopf stößt und gleichzeitig die Sicherheit im Tunnel nicht beeinträchtigt“, erklärt LHStv. Josef Geisler in der Aussendung der ÖVP.
Die Außerferner VP-Abgeordnete, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, freut sich über „diesen verkehrspolitischen Erfolg. Dass man bei geringem Verkehrsaufkommen jetzt doch wieder mit Tempo 80 fahren kann, zeigt, was alles möglich ist, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Diese flexible Schaltung sei für die Anrainer entlang der Fernpassroute definitiv die aktuell beste Lösung, um den Verkehr durchs Außerfern so fließend wie möglich zu halten.
Der 1984 errichtete Lermooser Tunnel ist aufgrund seines Alters und der sicherheitstechnischen Vorschriften – zumindest nach Behördeneinschätzung – ein „neuralgischer Punkt“. Umso wichtiger sei, dass der Bau der zweiten Röhre im Regierungsprogramm festgeschrieben ist, sagt Ledl-Rossmann. Die Planung läuft, in drei Jahren soll mit dem Bau begonnen werden. (TT, hm)