Digital-Life Studie 2022

Digital als „neues Normal“: Corona befeuerte Smartphone-Nutzung

Ob jung oder alt: Die meisten Österreicher:innen haben ein Smartphone.
© IMAGO/SNA

Fast 90 Prozent der Österreicher nutzen ein Smartphone. Rund die Hälfte ist der Meinung, dass die digitale Nutzung bereits im Volksschulalter beginnen soll. Die Sorge vor Datenmissbrauch ist gesunken.

Wien – „Digital ist das neue Normal geworden“, sagte Xaver Wölfl, Manager (COO) der Allianz Österreich, bei der Präsentation der „Digital-Life Studie 2022“ der Allianz-Versicherung vor Journalisten. Vor allem die Corona-Pandemie habe die tägliche Nutzung von Smartphones und Apps zur Selbstverständlichkeit werden lassen.

„Am überraschendsten ist, wie intensiv das digitale Thema und Tools im Alltagsthema angekommen ist. Vor allem, dass es aber nicht die Jugend ist, sondern die ältere Generation, die digitale Tools intensiv nutzt“, fasste Wölfl die Studie zusammen. Digitale Tools wie Smartphones und Apps hätten nämlich auch an Bedeutung für das Wohlbefinden gewonnen, weil sie den Alltag in vielen Bereichen wesentlich erleichtern. Bei der Nutzung von digitalen Geräten liegt das Smartphone deutlich an der Spitze vor dem Laptop: 87 Prozent nutzen es, 85 Prozent nennen es wichtig für ihr Leben, für 43 Prozent – gegenüber 30 Prozent im Jahr 2016 – hat es einen hohen Stellenwert für das Wohlbefinden. Die ältere Generation hat während der Pandemie mehr als aufgeschlossen. „82 Prozent der über 70-Jährigen nützen Smartphones“, sagte Werner Beutelmeyer, Chef des Meinungsforschungsinstituts Marktet. Bei der Generation 60+ liege die Nutzung sogar bei 89 Prozent, bei den 16- bis 19-Jährigen hingegen „nur“ bei 79 Prozent.

Aber auch andere Geräte sind im Kommen. 35 Prozent nutzen ein Smart-TV-Gerät, 21 Prozent eine Smart Watch, 13 Prozent Smart-Home-Devices.

Ganz generell hat die Pandemie als Turbo für das „Digital-Life“ gewirkt. Mehr als die Hälfte der in Österreich lebenden Menschen (51 Prozent) hat die private Nutzung in der Pandemie verstärkt, bei 35 Prozent geschah dies auch im Beruf. Bei den 16- bis 19-Jährigen ist sie „explosionsartig angestiegen“, sowohl in Schule und Beruf (plus 76 Prozent) als auch privat (plus 56 Prozent). Knapp 70 Prozent sind täglich mehr als eine Stunde im Netz.

Zugleich ist die Angst vor den Risiken in der digitalen Welt gesunken. Mehr als jede bzw. jeder Zweite meint, dass der Umgang mit digitalen Geräten schon im Volksschulalter beginnen sollte. Gesunken ist zudem die Angst vor Datenmissbrauch, die Furcht vor Fremdzugriffen auf die persönlichen Daten, vor staatlicher Überwachung und vor Cybercrime von 47 auf 43 Prozent. Mehr gefürchtet als früher werden hingegen negative Folgen von Social-Media-Postings, insbesondere Shitstorms.

Die meistgenutzten Apps sind Wetterauskünfte, Straßen-Navigation und Online-Banking. Bei den Social-Media-Kanälen liegt WhatsApp an der Spitze vor Youtube und Facebook, das sich aber am absteigenden Ast befindet (33 Prozent gegenüber 37 Prozent vor sechs Jahren). (ecke)