🍴 Gemeinschaftsprojekt „Kidchen“

Auf dass der Kohlrabi knackt: 5 Fragen an Ernährungspädagogin Gabriele Bogner-Steiner

Gabriele Bogner-Steiner (Ernährungspädagogin, PH Tirol).
© privat

Beim Tiroler Gemeinschaftsprojekt „Kidchen“ geht es um gesundes, regionales und nachhaltiges Essen in Bildungseinrichtungen. Die Pädagogische Hochschule hat dazu einen Leitfaden entwickelt.

1. Eltern wünschen sich in Kindergarten, -krippe und Schulen gesundes Essen. Wo liegt die Herausforderung? Es sind viele Akteure im Spiel – Politik, Gemeinden als Erhalter, Caterer, AssistentInnen in der eigenen Küche, Pädagoginnen. Sobald ein Akteur nicht funktioniert, wackelt das ganze Konstrukt. Ein Beispiel: Gemeinden fragen sich derzeit, inwieweit es sozial verträglich ist, Preissteigerungen für das Essen weiterzugeben.

2. Im Leitfaden kinder. kulinarik. weg. tirol gibt es einen Ernährungsberg, die Tiroler Pyramide. Ja, die Basis bilden Getränke, wobei in Bildungseinrichtungen meist Wasser getrunken wird. Es folgen Obst und Gemüse, was bei jeder Mahlzeit dabei sein sollte. Bei den Stärkelieferanten wie Getreide spielen vollwertige Produkte eine große Rolle. Eiweiß wie Fleisch wird reduziert, gleichzeitig auf Nachhaltigkeit durch mehr pflanzliche Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte geachtet. Auf dem Weg zum Gipfel folgen hochwertige Fette, zu denen auch Nüsse gehören. Ganz oben steht der kleine Genuss.

3. Wie sieht eine gesunde Jause jetzt aus? Das Thema gesunde Jause begleitet uns seit 30 Jahren. Ich meine damit bunt und ausgewogen. Eine Jause für Kinder beinhaltet etwa Obst, Gemüse, Joghurt als Dip, Vollkornbrot und ein paar Nüsse.

4. Was unternehmen Gemeinden? Die Kinderkrippe Mieders geht z. B. ins Dorf zum Einkaufen. Gemüse und Obst wird gemeinsam gewaschen, geschnitten und schön angerichtet. Dann setzen sich alle hin.

5. Was heißt Essen-Lernen noch? Für die Geschmacksbildung sind natürliche Nahrungsmittel entscheidend. Es ist auch wichtig, dass man den Kohlrabi knacken hört. Viele Essenserfahrungen verlagern sich in Einrichtungen. Das erfordert von den Pädagoginnen einen professionellen Zugang zum Thema Ernährung.

Das Interview führte Sabine Strobl

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