📺 Fakten zum Filmklassiker

Jubiläum für „Casablanca“: Spiel es einmal zum 80er, Sam

Auch nach acht Jahrzehnten sind Zitate aus dem Film „Casablanca“ weltberühmt. Fünf Fakten zum Jubiläum.

Casablanca – Heute vor 80 Jahren, am 26. November, hatte der Film „Casablanca“ Premiere, bevor er am 23. Jänner 1943 in die US-Kinos kam. Erst vor 70 Jahren (29. August 1952) zeigte man den Film geschnitten in deutschen Kinos. Von kaum einem Werk gingen so viele Zitate ins kollektive Gedächtnis über. Das mit drei Oscars ausgezeichnete Melodram war auch ein Stelldichein von Stars im Exil.

Story: Barbesitzer Rick, gespielt von Humphrey Bogart, jammert Ende 1941 nach dem Auftauchen seiner Verflossenen in Französisch-Marokko: „Nicht zu fassen: Von allen Kaschemmen der ganzen Welt kommt sie ausgerechnet in meine.“ Doch am Schluss wächst er über sich hinaus, rettet seine geliebte Ilsa (Ingrid Bergman) und deren Mann. Es gibt nun mal Wichtigeres im Leben als eine erfüllte romantische Liebe – zum Beispiel den Kampf gegen die Nazis.

Zitate: „Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen“ als Ansage des korrupten französischen Polizeichefs Louis Renault (Claude Rains) gehört zu den vielen berühmten Zitaten des Films von Regisseur Michael Curtiz. „Spiel es einmal, Sam – zur Erinnerung an damals“ lautet ein weiteres (und nicht „Spiel’s noch einmal, Sam“, wie viele denken). Ilsa sagt den Satz, als sie mit ihrem Mann Victor László (Paul Henreid) unerwartet in „Rick’s Café Americain“ in Casablanca auftaucht und den Pianisten Sam (Dooley Wilson) wiedersieht, Ricks guten Freund. Ein Satz, den wohl auch jeder kennt und den Bogart viermal im Film sagt: „Ich seh’ dir in die Augen, Kleines.“

Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in Casablanca.
© imago

Lied: Erst im Laufe der etwa 100 Minuten versteht man, warum das Lied „As Time Goes By“ (auf Deutsch also: Wie die Zeit vergeht) so viel Wehmut bei den Beteiligten hervorruft („You must remember this/A kiss is just a kiss/A sigh is just a sigh ...“). In kitschigen Rückblenden erfährt der Zuschauer, wie das damals war, wie sich Ilsa und Rick in den letzten Tagen vor dem Einmarsch der Deutschen das Leben versüßten („Wir haben doch ausgemacht: keine Fragen“).

Stadt: Die namensgebende Stadt Casablanca ist für den Film zu einem Tummelplatz für Emigranten aus dem eingeschlossenen Europa verklärt, die alle zum großen Auswandererhafen Lissabon wollen und dann nach Amerika. Doch der historische Hintergrund ist ein bisschen konstruiert. Am ehesten soll noch Tanger (mit dem Hotel „El Minzah“) in Marokko an das herankommen, was hier in Casablanca erzählt wird.

Darsteller: Eine Ironie des Schicksals ist, dass zahlreiche Flüchtlinge aus Hitlers Deutschland in diesem Hollywood-Film Nazis spielen mussten. Den deutschen Befehlshaber Major Strasser stellt etwa Filmstar Conrad Veidt („Das Cabinet des Dr. Caligari“) dar, der ein entschiedener Nazi-Gegner war und Deutschland verließ, weil seine Frau Jüdin war.