Holdener und Swenn Larsson feierten vor ÖSV-Läuferin Truppe ex-aequo-Sieg
Top-Favoritin Mikaela Shiffrin fiel beim Heimspiel in Killington in der Entscheidung von Platz eins auf Rang fünf zurück. Wendy Holdener gelang in ihrem 105. Slalom der erste Sieg. Sensationelle Aufholjagd von Tirolerin Gritsch.
Killington – Katharina Truppe hat für Österreichs Ski-Frauen am Sonntag den ersten Podestplatz in der noch jungen Saison herausgefahren. Die Kärntnerin wurde im Slalom von Killington als Dritte nur von der Schweizerin Wendy Holdener und der Schwedin Anna Swenn-Larsson geschlagen, die ex aequo ihren jeweils ersten Weltcup-Sieg feierten. Topfavoritin Mikaela Shiffrin fiel in der Entscheidung auf den fünften Platz zurück, Katharina Liensberger schied als Halbzeit-Dritte aus.
Für Truppe war es der dritte Podestplatz in ihrer Karriere, davor war sie bereits zweimal Zweite in einem Slalom gewesen. Zweitbeste Österreicherin war die Tirolerin Franziska Gritsch, die sich im Finale vom 30. auf den achten Platz verbesserte. Für Chiara Mair stand am Ende Rang 21 in der Ergebnisliste. Katharina Huber, Marie-Therese Sporer und Magdalena Egger waren im ersten Durchgang ausgefallen.
Truppe war zur Halbzeit auf dem achten Platz gestanden, 1,03 Sekunden betrug ihr Rückstand auf die Führende Lokalmatadorin Shiffrin. Die Amerikanerin, die in der Vorwoche beim Slalom-Doppel in Levi zweimal zugeschlagen hatte, rüstete sich für ihren sechsten Slalom-Erfolg in dem Ressort im US-Bundestaat Vermont. Die Abstände waren jedoch knapp, auf einer auch durch die hohen Temperaturen ramponierten Piste brachte die 25-Jährige ihren Vorsprung nicht hinunter. Direkt hinter der Slowakin Petra Vlhova musste sie sich mit dem fünften Platz begnügen.
„Der zweite Durchgang war eine Rauferei. Man hat keine Bodensicht gehabt und hat die Spuren nicht sehen können. Ich bin einfach nur happy, dass es sich ausgegangen ist", erklärte Truppe im ORF-Interview. Die Kärntnerin war noch in Levi mit ihrer Slalom-Form überhaupt nicht zufrieden gewesen – ein 15. und ein 22. Platz hatten für die 26-Jährige in Finnland nur herausgeschaut. „Ich bin der beste Beweis, dass es nach zwei harten Rennen schnell bergauf gehen kann", sagte sie nun.
Gritsch nutzte die Startnummer eins im zweiten Lauf optimal aus, sie überholte 22 Konkurrentinnen. Nach ihrem ersten Durchgang, in den sie gerade noch als 30. gerutscht war, hatte sie noch einiges an Aufholbedarf gesehen. Im Vorjahr hatte Gritsch die Rennen im US-Staat Vermont wegen fehlender Corona-Schutzimpfungen verpasst, die für die Einreise erforderlich gewesen wären. „Diese Platzierung nehme ich gerne mit", sagte die Ötztalerin. „Ich habe mich schon richtig gut gefühlt im zweiten Durchgang. Aber man weiß zuerst nicht, was es wert ist."
🟢 Gesamtweltcup:
- 1. Mikaela Shiffrin (USA) 265 Punkte
- 2. Wendy Holdener (SUI) 240
- 3. Petra Vlhova (SVK) 220
- 8. Katharina Liensberger (AUT) 101
🟢 Slalomweltcup:
- 1. Mikaela Shiffrin (USA) 245 Punkte
- 2. Wendy Holdener (SUI) 225
- 3. Anna Swenn-Larsson (SWE) 180
- 9. Katharina Truppe (AUT) 86
Liensberger kam bei ihrem versuchten vollen Angriff vom Kurs ab und verpasste ein Tor. „Ich bin beim langen Zug nicht schön über dem Außenski gewesen, dann hat es mir die Ski übereinander", erklärte die Vorarlbergerin. „Es ist schnell passiert. Es wär schön gewesen, noch einen zweiten Lauf zu haben, aber man freut sich natürlich auch mit den Teamkolleginnen mit, und die Kathi Truppe hat das heute super gemacht."
Für Holdener war es nach 30 Podestplätzen in der Disziplin endlich ihr erster Sieg. Es war zudem der erste Slalom-Sieg einer Schweizerin seit knapp zwei Jahren. Michelle Gisin hatte Ende des vorletzten Jahres in Semmering triumphiert. Swenn-Larsson hatte vor ihrem Debütsieg sechs Podiumsplatzierungen im Slalom geschafft. (APA, TT.com)