AMS-Gebäude in Schwaz: „Jobs geben Flüchtlingen Struktur und Perspektiven“
Ab Mitte Dezember ziehen im alten AMS-Gebäude in Schwaz 90 Flüchtlinge ein. Das Sicherheitskonzept steht, die FPÖ ortet aber Chaos.
Schwaz – In etwa zwei Wochen ist es so weit: Das alte AMS-Gebäude in Schwaz wird wieder zum Zuhause für Flüchtlinge. Etwa 30 Personen sollen im ersten Schritt dort einziehen. Weitere 60 werden folgen.
Der Wunsch seitens der Stadt, dass dort auch viele Familien eine Unterkunft finden, wird wohl nicht erfüllt. Dafür viele andere Punkte, die BM Victoria Weber als Bedingungen ans Land weitergegeben hat. „Die von uns vorgegebene Obergrenze von 90 Personen wird eingehalten. Es gibt eine fixe Zusage, dass auch Familien kommen, aber wir wissen ja alle, dass der Großteil der Geflüchteten alleinstehende Männer sind. Bei uns werden es sicher 80 sein“, sagt BM Weber. Daher pocht die Stadtchefin auf gute Integration. „Schwaz war ja schon früher ein Vorreiter in diesem Bereich. Wir haben teils 200 Flüchtlinge in Schwaz beheimatet“, sagt sie.
Daher wird schon intensiv nach Jobs gesucht. „Wir wollen ihnen somit schnellstmöglich eine Tagesstruktur und auch Perspektiven bieten“, sagt Sozialreferentin Eva Beihammer. Die Angebote reichen vom Bauhof, Arbeiten im Silberwald bis hin zur Unterstützung im Altenheim. Weiters wurden auch die Forderungen für Deutsch-Kurse vor Ort oder in unmittelbarer Nähe sowie ein adäquater Betreuungsschlüssel von Seiten des Landes abgenickt. Die Betreuung wird von den Tiroler Sozialen Diensten übernommen.
Derzeit laufen im alten AMS-Gebäude kleinere Umbauarbeiten. „Das ist der große Vorteil in Schwaz, dort muss gar nicht viel gemacht werden – rausweißeln, Betten installieren und alles vorbereiten“, sagt LHStv. Georg Dornauer. Für ihn ist Schwaz ein Paradebeispiel, wie „unaufgeregt“ und gut die Aufnahme von Menschen auf der Flucht funktionieren kann. „Dazu brauchen wir keine Quotendebatte oder ein Durchgriffsrecht von Seiten des Bundes. Wir gehen da unseren Tiroler Weg“, sagt LHStv. Dornauer. Er bestätigt auch, dass bereits ein Sicherheitskonzept mit der Bundespolizei ausgearbeitet wurde. Weiters werde auch mit einem privaten Sicherheitsdienst zusammengearbeitet.
Überraschend ist für BM Weber, dass bisher kaum negative Meldungen an sie herangetragen wurden. Es werde eine Hotline der TSD geben, wo Schwazer sich für Fragen, Anregungen oder Beschwerden hinwenden können.
Bei der Schwazer FPÖ klingeln hingegen schon die Alarmglocken. 90 Flüchtlinge in diesem Stadtteil neben Spielplätzen, Wohnanlagen mit jungen Familien und geplantem Kindergarten einzuquartieren, ist für GR Daniel Kirchmair ein „politischer Wahnsinn“. Zudem fließen laut ihm „Tausende von Euros in die Unintegrierbarkeit von Wirtschaftsflüchtlingen“, während jeder Euro in Schwaz dringend gebraucht werde.
Flüchtlingsheim