Trotz Energiekrise bleiben Tirols Touristiker optimistisch
Erwartet werden kurzfristige Buchungen wie in den Vorjahren, laut Umfrage sind 75 Prozent der Betriebe mit Buchungslage zufrieden.
Innsbruck – Tirols Touristiker blicken der anlaufenden Wintersaison trotz Energiekrise und Teuerung zuversichtlich entgegen. Eine repräsentative Umfrage unter Tirols Beherbergungsbetrieben habe bereits im Oktober gezeigt, dass 75 Prozent der Befragten mit der Buchungslage sehr zufrieden oder zufrieden sind, erklärte Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung. Vor allem rund um Weihnachten und Silvester sowie im Februar sei mit einer guten Auslastung zu rechnen. Abseits der Ferienzeiten sei die Nachfrage hingegen noch „etwas verhaltener“. Viele würden aber nach wie vor „abwarten, wie sich die Saison entwickelt“, fuhr Seiler fort. Es sei – wie in den Vorjahren – auch in diesem Winter mit „sehr kurzfristigen Buchungen“ zu rechnen.
Ähnliche Töne waren aus dem tourismusintensiven Ötztal zu vernehmen. „Mit der Corona-Pandemie haben wir uns an kurzfristige Buchungen gewöhnt“, hieß es von Seiten des Tourismusverbandes. „Die Gäste buchen nicht mehr ein halbes Jahr im Voraus.“ Die Buchungslage habe – „dem Neuschnee sei Dank“ – „deutlich angezogen“. Als erstes Skigebiet der Region öffnete Gurgl bereits am 17. November die Pforten.
Auch in Sölden – der „bekanntesten Destination“ mit den „höchsten Buchungszahlen“ – wurde die Saison bereits eingeläutet. Jedenfalls sei man auch im Ötztal „optimistisch“ und erwarte eine „positive Entwicklung“ – allerdings mit „einem vorsichtigen Auge in Anbetracht der Kostenanstiege“, wie betont wurde.
Auch in der Landeshauptstadt schlug die Geschäftsführerin von Innsbruck Tourismus, Barbara Plattner, etwas verhaltenere Töne an: „Unter der Voraussetzung einer stabilen und regulären Lage bezüglich Pandemie und Energiefrage blicken wir einer guten Saison entgegen“, sagte sie. Die Buchungen würden „sukzessive anlaufen“, berichtete Plattner aber von einem „deutlichen Aufwärtstrend“. Die Vorausbuchungslage für Weihnachten und den Jahreswechsel sei sogar „sehr gut“, insbesondere im Vier-Sterne-Bereich. „Vor allem die Stadthotellerie erreicht im gehobenen Segment durchaus Werte jenseits der 80-Prozent-Marke.“
Auch wenn das Niveau in einigen Bereichen noch unter der Vor-Corona-Zeit liege – etwa in Innsbruck-Stadt im Sommer 2022 mit rund zwölf Prozent unter den Werten von 2019 –, sei im vergangenen Jahr „sowohl bei den Ankünften als auch bei den Nächtigungen ein positiver Trend zu verzeichnen“. Plattner nannte die Region Kühtai-Sellraintal mit einem Plus von 53 Prozent im Vergleich zu 2019 oder das Mieminger Plateau und das Inntal mit plus einem Prozent als Positiv-Beispiele. „Ein vergleichbares Ergebnis im kommenden Winter wäre ein sehr zufriedenstellendes Resultat“, fand Plattner. (APA)