10 Jahre Festspielhaus Erl
Der 26. Dezember 2012 markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Tiroler Festspiele Erl: Das neue Festspielhaus wurde eröffnet. Damit konnten erstmals Festspiele auch im Winter durchgeführt werden.
Was also am 2. Weihnachtsfeiertag 2012 mit „Nabucco“ seinen erfolgreichen Anfang fand, wird Jahr für Jahr mit Liebe zum Detail fortgesetzt. Das geschieht im Jahr 2022 mit einer prachtvollen Auswahl barocker Werke, unter anderem von Händel, Monteverdi und Vivaldi. Die Komponisten schufen pompöse Opern und zwangen so viel Gefühl wie möglich auf ein einziges Notenblatt. Dieser Abend beginnt chronologisch korrekt mit Monteverdis Werk „L’Orfeo“, das als erste echte Oper bezeichnet wurde. Mit Mozart, Händel, Corelli und Vivaldi kommen die großen Komponisten des Barock ins Spiel.
Mercadantes selten gespieltes Opernjuwel „Francesca da Rimini“ steht in diesem Winter auf dem Programm: Ein dramatisches Werk über eine Zwangsehe mit bitteren Folgen, das auf eine historische Begebenheit im 13. Jahrhundert zurückgreift, die Dante in seiner „Göttlichen Komödie“ aufgreift. Die Ehefrau liebt den Bruder ihres Mannes – die unausweichliche Tragik der leidenschaftlichen Liebesgeschichte zwischen Francesca da Polenta und Paolo Malatesta endete erwartungsgemäß in einer Katastrophe.
Daneben wird Donizettis überaus beliebte Opera buffa „Don Pasquale“ gezeigt. Der alternde, reiche Don Pasquale hätte gern eine Frau an seiner Seite. Daneben können Ernesto und Norina aus Geldnot nicht zusammenkommen. Sie erhalten Hilfe von Pasquales Vertrautem Doktor Malatesta, der in diesem Fall zu Ernesto hält und seine Intrigen strickt, auf die Don Pasquale hereinfällt und zum Schluss erkennen muss, dass man als alter Mann besser die Finger von jungen Frauen lässt. Bei beiden Opern steht Maestro Giuliano Carella am Pult und damit ein Dirigent, der mit dem italienischen Opernrepertoire bestens vertraut ist.
Den letzten Abend des Jahres läuten wir mit Melodien aus Millöcker-Operetten vergnüglich ein: „Klinget, Feierglocken, klinget!“ - so heißt es in einer wunderbaren Melodie aus Carl Millöckers Operette „Der Bettelstudent“. Damit schuf er 1882 ein Meisterwerk, das einen weltweiten Siegeszug antrat. Der Erler Kapellmeister Beomseok Yi wird dieses Silvesterkonzert schwungvoll leiten.
Das neue Jahr begrüßen wir mit einer Auswahl exzellenter französischer Komponisten wie Bizet, Massenet oder Lalo präsentieren. Man darf sich unter anderem auf feurige Klänge aus „Carmen“ freuen. Das Abschlusskonzert am 8. Januar wird russisch, denn wir unterscheiden zwischen Kultur und Politik, die nichts miteinander zu tun haben sollten. Und so darf man sich auf große Kompositionen von Rimski-Korsakow und Rachmaninow freuen unter der Leitung des großen Dirigenten Lawrence Foster freuen. Unsere Osttiroler Freunde, die Musicbanda Franui, fehlen auch in diesem Winter nicht. Sie begeben sich mit ihrem Programm „Steuerung F Volksmusik“ auf die Suche nach Antworten zu so wichtigen Fragen wie „Was hörte Brahms wirklich im Bordell?“? Das Amici Ensemble befasst sich in bereits bewährter Lesung von Udo Wachtveitl mit „Casanovas Rückkehr“ nach Motiven von Schnitzlers Roman „Casanovas Heimfahrt .“
Darüber hinaus wird auch an Familien gedacht: Am 2. Januar finden zwei Polsterkonzerte für die Kleinen statt, und die ganze Familie kann in einer Nachmittagsvorstellung eine Aufführung der „Fledermaus im Festspielhaus“ in einer kammermusikalischen Bearbeitung von Beomseok Yi genießen.
Info & Karten
Tiroler Festspiele Erl Winter 2022/22
26. Dezember 2022 bis 8. Januar 2023
T + 43 05373 81 000 20