Fliegende Multitalente retten Leben
Mit dem neuen Drohnenstützpunkt Tirol-Mitte in Innsbruck deckt die Feuerwehr nun ganz Tirol mit dieser vielseitigen Technologie ab.
Innsbruck – In Tirol ist der Einsatz modernster Drohnentechnologie für die Feuerwehr ab sofort flächendeckend möglich: Denn nach den Stützpunkten in Kufstein und Landeck ist nun in Innsbruck der Drohnenstützpunkt Tirol-Mitte in Betrieb gegangen. Entsprechend stolz zeigten sich gestern Vize-BM Hannes Anzengruber, Branddirektor Helmut Hager von der Berufsfeuerwehr Innsbruck und die Spitzen des Landesfeuerwehrverbandes bei einer gemeinsamen Präsentation.
Drohnen können auf vielfältige Weise zur Unterstützung bei Einsätzen beitragen, wie Hager ausführte: Große Geräte – die rund 9 Kilo wiegen und mit voller Ausrüstung 30.000 bis 40.000 Euro kosten – verfügen u. a. über Wärmebildkamera und Suchscheinwerfer, liefern hochauflösende Bilder bzw. bis zu 200-fachen Zoom. Beim Aufspüren von Glutnestern, etwa nach Waldbränden, oder der Suche nach Vermissten sind sie die perfekte Ergänzung zu Hubschrauberflügen. Drohnen mittlerer Größe kommen z. B. schon bei Dach(-stuhl-)bränden zum Einsatz und liefern Lagebilder von oben, während kleine Erkundungsdrohnen besonders durch ihre rasche Verfügbarkeit glänzen. Großes Know-how braucht es für alle. Die Spezialisten durchlaufen, aufbauend auf dem Drohnenführerschein, eine feuerwehrspezifische Ausbildung am Gerät.
„Drohnen sind kein Spielzeug der Feuerwehren, sondern wertvolle Hilfsgeräte, die schon Leben gerettet haben“, bilanziert Landes-Feuerwehrinspektor Alfons Gruber – und sie dienen auch der Sicherheit der Mannschaften selbst. Gerade zur Erkundung in Gefahrenzonen kann man statt auf Einsatzpersonal nun auf sie zurückgreifen.
Der neue Drohnenstützpunkt Tirol-Mitte wird von der Berufsfeuerwehr in Kooperation mit zwei Freiwilligen Feuerwehren betrieben, nämlich jenen in Amras und in Arzl, wo gestern Demonstrationsflüge für die Öffentlichkeit stattfanden – ein Härtetest bei strömendem Regen und schlechter Sicht. Tirolweit stehen bei den Feuerwehren zwölf Geräte in drei Größen und an den drei Stützpunkten in Summe an die 60 ausgebildete Piloten parat. Bezirksgrenzen spielen dabei ebenso wenig eine Rolle wie Organisationsgrenzen: So können Feuerwehrdrohnen mit Suchscheinwerfern etwa auch eine große Hilfe für die Bergrettung sein.