Selenskyj über Kämpfe in Ostukraine: „Jeder Meter zählt"
Rund um die derzeit besonders heftig beschossene Kleinstadt Bachmut, die die Russen bereits seit Monaten einzunehmen versuchen, gebe es „eine sehr harte Konfrontation".
Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von anhaltend schweren Gefechten im Osten seines Landes berichtet. Bei jüngsten russischen Angriffen auf die Stadt Kurachowe im Gebiet Donezk seien zehn Menschen getötet worden, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Donnerstag. Rund um die derzeit besonders heftig beschossene Kleinstadt Bachmut, die die Russen bereits seit Monaten einzunehmen versuchen, gebe es „eine sehr harte Konfrontation".
„Jeder Meter zählt", sagte der Präsident – und dankte allen Soldaten, die sich den Angreifern entgegenstellten. Russland hat die Ukraine am 24. Februar überfallen. Seitdem hat die ukrainische Armee laut Selenskyj bereits fast 1900 Ortschaften wieder befreit. Ebenso viele Orte seien aber weiter besetzt, erklärte er.
Zuletzt gab es mehrere massive Angriffswellen auf die Infrastruktur. Das ukrainische Stromnetz sei bisher mehr als tausend Mal angegriffen worden, berichtete die Agentur Interfax Ukraine. „Diese Angriffe sind der größte Schlag gegen ein Stromnetz, den es je gegeben hat. Mehr als 1000 Granaten und Raketen wurden auf elektrische Anlagen, Leitungen und Umspannwerke abgefeuert", zitierte die Agentur den Chef des Netzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudrytsky. Die Energie-Infrastruktur funktioniere aber trotz erheblicher Schäden noch immer. (APA, dpa, Reuters)