Elke Silvia Krystufek: Malend der Welt den Stinkefinger zeigen
Innsbruck – Alles an Elke Silvia Krystufek ist ein einziger großer Aufschrei. Auch die Arbeiten aus vielen Jahren und in den unterschiedlichsten formalen Facetten, die die inzwischen 52-Jährige in der Innsbrucker Galerie Kugler zeigt. Mit „Urheberrecht & Mangelware & Verbrechen“ übertitelt die aus Prinzip Widerständige dieses Potpourri, das u. a. auch aus bunten Papieren geschnipselte Collagen enthält, die die Wienerin gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter gebastelt hat.
Krystufek ist eine, die sich ihre Befindlichkeit als Feministin, kritische Zeitzeugin, letztlich wacher homo politicus von der permanent erregten Seele malt bzw. zeichnet. Was meist höchst spontan daherkommt, mit expressiver Handschrift auf Leinwände oder Papiere geschrieben, oft vor dem Hintergrund handschriftlicher Kommentare, die zum integralen Teil des Bildes werden. Sieht Elke Silvia Krystufek ihre Aufgabe als Künstlerin doch primär darin aufzuzeigen, was in unserer Gesellschaft schiefläuft.
Ihre Sympathien für Julian Hessenthaler, dem Produzenten des „Ibiza-Videos“, genauso wie den ebenfalls „sitzenden“ Whistleblower Julian Assange sind unübersehbar, ihre prinzipielle Skepsis gegenüber Autoritäten ebenfalls. Sich selbst porträtiert die Künstlerin mit Bart, eine Muslima mit Vollkörperschleier lässt sie der Welt den Stinkefinger zeigen. „Open your fuckin’ eyes“ steht auf einem anderen ihrer Bilder, auf den Punkt bringend, worum es hier geht.
Galerie Bernd Kugler. Burggraben 6, Innsbruck; bis 5. Jänner, Di–Fr 13–18 Uhr