Leitner auf Platz 29

Bö Sprintsieger in Hochfilzen, Heim-Debakel für ÖSV-Herren

Felix Leitner konnte mit seinem Auftritt trotz fehlerfreier Schießleistung nicht zufrieden sein.
© JOE KLAMAR

Wie vor einer Woche in Kontiolahti sprintete Johannes Thingnes Bö auch in Hochfilzen zum Sieg. Bester ÖSV-Biathlet: der Tiroler Felix Leitner auf Rang 29.

Hochfilzen – Die österreichischen Biathleten haben bei einem weiteren Triumph des Norwegers Johannes Thingnes Bö im Hochfilzen-Sprint ein Debakel erlebt. Der Zeitverlust des ÖSV-Teams in der Loipe war durchwegs beträchtlich, Felix Leitner kam als bester Österreicher auch ohne Fehlschuss mit zwei Minuten Rückstand nicht über Platz 29 hinaus. Damit ist die Ausgangslage für die Verfolgung am Sonntag denkbar schlecht, davor darf man am Samstag auf eine weitere Staffelüberraschung hoffen.

Im wegen des Schneemangels auf einer verkürzten 2,5-km-Runde ausgetragenen Sprint lief es hingegen wie schon beim Saisonauftakt in Finnland miserabel. „Das Schießen war gut, aber in der Loipe war es einfach schlecht, das Laufen war eine Katastrophe", meinte Leitner, der auch schon in der Vorwoche durchwegs enttäuscht hatte. Seine Hoffnung auf eine Steigerung in der Heimat erfüllte sich nicht. „Es war schlechter als in Finnland, ich habe mich auch körperlich nicht gut gefühlt", sagte der Tiroler.

Auf möglicherweise durchwegs schlechtes Skimaterial angesprochen, wollten sich Leitner und auch seine Teamkollegen nicht konkret äußern. Die Skiwahl müsse man wie alle anderen Komponenten in Ruhe analysieren, so der allgemeine Tenor. Für David Komatz (42./1 Strafrunde), der seinen Rückstand „katastrophal" nannte, Harald Lemmerer (49./2) und Simon Eder (51./2) ist die Ausgangslage vor dem abschließenden Verfolgungswettkampf noch schlechter. Patrick Jakob (88.) wird da nur noch Zuschauer sein.

Eder: „Daheim tut das besonders weh"

Eder schoss im Stehendanschlag zweimal daneben, zusammen mit der langsamen Laufzeit ergab das fast drei Minuten Rückstand. „Daheim tut das natürlich besonders weh", bedauerte der Routinier das schwache Abschneiden. Der mehrfache WM-Medaillengewinner gab an, wie auch schon zuletzt im Training körperlich nicht auf der Höhe gewesen zu sein, hinzu kamen die für ihn untypischen Schießfehler. „Stehend ist leider der Wurm drinnen", bedauerte Eder.

📊 Biathlon-Weltcup in Hochfilzen

  • Männer, Sprint (10 km): 1. Johannes Thingnes Bö (NOR) 23:04,0 Min (0 Strafrunden) - 2. Emilien Jacquelin (FRA) +43,0 Sek. (1) - 3. Sturla Holm Laegreid (NOR) +46,9 (1). Weiter: 29. Felix Leitner +2:02,0 Min. (0) - 42. David Komatz +2:29,8 (1) - 49. Harald Lemmerer +2:45,6 (2) - 51. Simon Eder +2:50,5 (2) - 88. Patrick Jakob (alle AUT) +3:58,6 (3).
  • Weltcup-Gesamtstand nach 4 von 21 Bewerben: 1. Bö 299 Punkte - 2. Laegreid 250 - 3. Jacquelin 193. Weiter: 35. Komatz 31 - 38. Leitner 25 - 40. Eder 23

Weiterhin in Traumform präsentierte sich vor 4.800 Fans hingegen Bö mit seinem dritten Sieg im vierten Saisonrennen. Der 29-jährige Olympiasieger gewann bei seinem 55. Weltcup-Erfolg nach makellosem Schießen satte 43 Sekunden vor dem Franzosen Emilien Jacquelin, der eine Strafrunde drehen musste. Knapp dahinter folgten mit Sturla Holm Laegreid und Filip Fjeld Andersen zwei weitere Norweger.

Am Samstag (13.40 Uhr) haben Eder und Co. in der Staffel die Chance zur Wiedergutmachung. Im ersten Teambewerb der Saison in der Vorwoche in Finnland hatten die Österreicher als Vierte überrascht. Vor der Männer-Staffel steht die Verfolgung der Frauen (11.30 Uhr) mit Lisa Hauser an der zwölften Startposition auf dem Programm. Als Führende geht die deutsche Sprintsiegerin Denise Herrmann-Wick ins Rennen. (APA, TT.com)