Was bringt der Winter? Gaspreise lassen Hüttenwirte zittern
Innsbruck – Der Präsident des Deutschen Alpenvereins (DAV), Roland Stierle, schlägt Alarm. Wegen der infolge des Ukraine-Krieges massiv gestiegenen Gaspreise könnten im Winter einzelne Hütten geschlossen bleiben, sagte er am Donnerstag in München. Flüssiggas sei zwei- bis dreimal teurer geworden, dabei müsse gerade am Berg besonders viel geheizt werden. Das sei eine neue Herausforderung. Ob auch Standorte in Tirol betroffen sein könnten, ließ Stierle offen.
Beim Österreichischen Alpenverein (ÖAV) sind die Sorgenfalten ob der hohen Energiepreise nicht ganz so tief. „Ganz ausgeschlossen ist es nicht, dass so etwas irgendwo in Österreich auch passiert. Aus heutiger Sicht ist mir keine Hütte bekannt, die deswegen zusperren muss“, beruhigt Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie beim ÖAV. „Einerseits gibt es ganz grundsätzlich relativ wenige Alpenvereinshütten mit Winterbetrieb. Und die meisten davon verfügen über ein ökologisches, redundantes Insel-Energiesystem. Heißt, sie brauchen das Gas maximal zum Kochen.“
Unterberger nennt hier die Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen als Beispiel, welche über eine kleine Wasserkraftanlage und Solarpaneele verfügt. Geheizt wird mit einem Rapsöl-Blockkraftwerk. „Wir setzen schon länger auf umweltfreundliche Energieerzeugung, was bislang kostenintensiver war als die mit Erdgas oder -öl.“ Nun hätten sich die Preise angeglichen.