💬 Honorarkonsul bei „Tirol Live“

Ukraine-Hilfe in Tirol: „Du hast bei uns Schutz, solange es den braucht“

TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern mit Walter Peer, dem Honorarkonsul der Ukraine.
© Axel Springer

Innsbruck – Walter Peer, Honorarkonsul der Ukraine in Tirol, war gestern Gast bei „Tirol Live“, um dort mit TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern über die 5000 ukrainischen Vertriebenen zu sprechen, die seit Kriegsbeginn nach Tirol geflüchtet sind. 3600 von ihnen sind noch hier, darunter über 1000 Kinder. Der Honorarkonsul bewertete die Hilfsbereitschaft der Tirolerinnen und Tiroler als „außerordentlich großherzig und großzügig“ und sagte: „Ich bin selbst überwältigt gewesen.“

Dass viele Vertriebene wieder zurück in ihre Heimat zu ihren Familien wollen, verstehe Peer und unterstütze das auch. Wenn aber Menschen planen, in aktive Kriegsgebiete zurückzukehren, versuche er sie stets zu fragen: „Glaubst du, das ist sinnvoll? Du hast bei uns Schutz, solange es den braucht.“

📽️ Video | Walter Peer in „Tirol Live”

Zur Integrationsfähigkeit der Vertriebenen sagte er: „Die Ukrainer sind ein lernwilliges und modernes Volk.“ Die Menschen würden am Leben im Land teilnehmen und daher die Sprache lernen wollen. Derzeit besuchen 800 Ukrainerinnen und Ukrainer einen Deutschkurs. „Das wird ihnen auch dankenswerterweise vom Land und privaten Organisationen angeboten.“

Als ich sagte, dass Innsbruck Aggregate schickt, hat sich die Telefonleitung mit Freudentränen gefüllt.
Walter Peer (Honorarkonsul der Ukraine)

Doch neue Probleme entstehen, vor allem in der Ostukraine. Durch die jüngsten russischen Angriffe ist das Energienetz teils für längere Zeit lahmgelegt. Deshalb beschloss die Stadt Innsbruck am Mittwoch, Stromaggregate in die Stadt Charkiw zu schicken. „Als ich sagte, dass Innsbruck Aggregate schickt, hat sich die Telefonleitung mit Freudentränen gefüllt“, berichtet der Honorarkonsul.

Für die Zukunft wünscht sich Peer auf übergeordneter Ebene eine konzertierte Strategie für Menschen, die Schutz suchen. „Da, glaube ich, gibt es in Europa, auch in Österreich, sehr viel Luft nach oben.“ Der Krisenstab in Tirol leiste aber gute Arbeit. Die ganze „Tirol Live“-Sendung gibt es auf zu sehen.