50 Jahre nach Brand

Von Feuer, Wasser und Erdbeeren: Buch zur Lader Dorfgeschichte erschienen

V. l.: Bürgermeister Hans-Georg Pittl, Autorin Elisabeth Zangerl und Projektleiter Florian Klotz zeigten sich stolz auf das neue Dorfbuch.
© Obermüller

Exakt 50 Jahre nach dem Kurhotel-Brand erschien ein Buch zur Lader Dorfgeschichte.

Ladis – Einigen Bewohnern von Ladis haben sich die Bilder jener Nacht für immer ins Gedächtnis eingebrannt. Es war im Advent vom 8. auf den 9. Dezember im Jahr 1972, als das Kurhotel Obladis Feuer fing und binnen kürzester Zeit bis auf die Grundmauern niederbrannte. Am vergangenen Freitag jährte sich dieses einschneidende Ereignis auf den Tag genau zum 50. Mal. Ein trauriges Jubiläum, das dennoch Grund zur Freude bot: Im vollbesetzten Rechelerhaus wurde ein Buch präsentiert, das die Geschichte des „Sport- und Kurorts Ladis“ am Leben halten soll.

Noch bevor das Werk vorgestellt wurde, betraten Lader Volksschulkinder die Bühne. Mit ihrem Stück „Die Erdbeerkinder“ stimmten sie auf eine im Buch behandelte Geschichte ein. Und schlüpften in die Rolle jener mittellosen Kinder, die insbesondere zwischen 1880 und 1938 wohlhabenden Kurgästen Walderdbeeren verkauft hatten. Bemerkenswert: Unter den Schauspielern befanden sich Ururenkel der „echten“ Erdbeerkinder von damals.

Doch damit nicht genug: Die Geschichte der Erdbeerkinder sei für Autorin Elisabeth Zangerl ausschlaggebend gewesen, tiefer in der Lader Historie zu graben und die Erkenntnisse für nachfolgende Generationen zu erhalten. „Ich hatte das Gefühl, es gibt noch so viel mehr zu erzählen“, sagte Zangerl. Vor rund einem Jahr sei dann Florian Klotz – damals noch Bürgermeister von Ladis – mit dieser Idee auf sie zugekommen. Der Zeitplan war eng, schließlich wollte man rechtzeitig zum 50-jährigen Gedenken an den verheerenden Brand fertig sein. Eine Punktlandung, die schlussendlich geglückt ist.

Auf knapp 180 Seiten wurde nicht nur die Geschichte der Erdbeerkinder, sondern etwa auch das frühere Kindersanatorium Neuegg, die Ursprünge des Lader Heilwassers oder die Entwicklung des Tourismus beleuchtet. Dafür holte man auch den früheren Chronisten Max Senn und seinen Nachfolger Marco Senn mit ins Boot. Über 40 Zeitzeugen wurden befragt – Anekdoten zum Schmunzeln bis hin zu Berichten über Schicksalsschläge, Mut und Pioniergeist kamen ans Licht. Für den Lader Bürgermeister Hans-Georg Pittl hat sich damit „das Wunder der Geschichte von Ladis und Obladis manifestiert“.

Das Buch ist in der Lader Gemeinde, im Skischulbüro Fiss und Ladis, bei den Fisser Bergbahnen sowie in den Tourismusbüros in Serfaus, Fiss und Ladis erhältlich.

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