Saisonstart für die Tiroler Wasserballer: Plötzlich wieder in der Favoritenrolle
Die Wasserballer des WBC Tirol jagen ab Sonntag mit dem Gastspiel in Salzburg die Titelverteidigung in der Bundesliga. Eine alte und eine neue Situation.
Innsbruck – Über Langeweile können die Wasserballer des WBC Tirol in der laufenden Saison wahrlich nicht klagen. Die Innsbrucker sind nämlich gleich in zwei Bewerben vertreten. Während die Alpe Water Polo League längst Fahrt aufgenommen hat, beginnt am Wochenende auch die heimische Bundesliga. Was für die Tiroler Wasserballer ein Wechselbad der Gefühle bedeutet – zwischen Nachzügler und Titelverteidiger. Die WBC-Damen können davon aktuell nur träumen – ihre Bundesliga-Saison steht gehörig auf der Kippe.
Alpe Water Polo League: In der AWL lautete das Motto, kleinere Brötchen zu backen. Dort spielen zehn Mannschaften aus vier Ländern. Neben drei österreichischen sind auch Teams aus Slowenien, Italien und Kroatien vertreten. „Wir haben uns an das höhere Tempo gewöhnen müssen“, gestand WBC-Tirol-Spielertrainer Zoltan Adam, der zuletzt eine Steigerung sah. Am Wochenende klappte es beim 14:8-Sieg gegen Maribor mit dem ersten Saisonsieg.
Dennoch rangieren die Innsbrucker auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Die Entscheidung, in der AWL mitzuspielen, war aber goldrichtig“, betonte Adam, dem Obmann Richard Kössler zustimmte: „Eine Sammelrunde kostet uns 4000 Euro, aber das war es uns wert.“
Herren-Bundesliga: Der heimische Spielbetrieb startet erst am Wochenende. Und freilich schielt der WBC Tirol als Titelverteidiger auf die Wiederholung des Meisterstücks. Im Juni hatten sich die Innsbrucker erstmals seit 2019 wieder die Krone aufgesetzt. Vor allem Graz und Wien, die beide ebenfalls die AWL als „Vorbereitung“ nutzten, könnten den Tiroler Wasserballern in der vier Teams umfassenden Bundesliga einen Strich durch die Rechnung machen. Am Sonntag wartet für den WBC Tirol zum Auftakt aber erst einmal das Gastspiel in Salzburg.
Damen-Bundesliga: In der vergangenen Saison spielten die WBC-Tirol-Damen in einer internationalen Liga. Weil sich dort aber vor allem die beiden slowakischen Teams Kosice und Bratislava als zu stark erwiesen haben, sollte heuer wieder eine nationale Bundesliga stattfinden. Mit WBC Tirol und dem ASV Wien stehen aktuell nur zwei Teams zur Verfügung. Kössler: „An einer Lösung wird noch gearbeitet.“