Symbol im Raketenterror: Kiew stellt „Weihnachtsbaum der Unbesiegbarkeit" auf
Wegen des anhaltenden Raketenbeschusses durch Russland fehlt es in der Ukraine oftmals an Energie. Deshalb überlegte Kiew, ob es überhaupt einen Weihnachtsbaum aufstellen solle. Man entschied sich für die Stärke des Symbols – und zelebriert die „Unbesiegbarkeit".
Kiew, Moskau – Im Zentrum von Kiew ist ein zwölf Meter hoher „Weihnachtsbaum der Unbesiegbarkeit" eingeweiht worden – als Symbol dafür, dass sich die Ukraine die Feiertage nicht von Russland „stehlen" lassen will. „Wir werden ihnen (den Russen) nicht die Chance geben, unseren Kindern die wichtigsten Feiertage, Neujahr und Weihnachten, zu stehlen", sagte der Bürgermeister der Stadt, Vitali Klitschko, bei der Einweihung des Baums am Montagabend.
„Wir haben ihn den 'Weihnachtsbaum der Unbesiegbarkeit der Ukraine' getauft", sagte Klitschko und fügte hinzu, es werde alles getan, damit ukrainische Kinder trotz der schwierigen Zeiten ein schönes Fest haben können. Der künstliche Baum ist mit weißen Friedenstauben geschmückt und in den Farben der ukrainischen Flagge – blau und gelb – beleuchtet, an der Spitze thront das Wappen des Landes, ein goldener Dreizack. Die Lichter werden mit einem Generator betrieben.
Die Stadt habe gezögert, den Baum aufzustellen, sagte Klitschko – nicht zuletzt wegen des Strommangels in dem Land infolge massiver russischer Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur. Die gezielten Angriffe Moskaus haben dazu geführt, dass Millionen Ukrainer zum Wintereinbruch im Kalten und Dunkeln sitzen.
Mehrere Dutzend Einwohner versammelten sich trotz Minusgraden um den Baum neben der Sophienkathedrale und machten Selfies. In der Ukraine wird Weihnachten laut dem orthodoxen Kalender erst am 7. Jänner gefeiert. Die Festtagsperiode erstreckt sich in der Regel vom Neujahrstag bis nach dem 7. Jänner.
Doch nicht alle Bürger waren in Weihnachtslaune. „Es herrscht nicht wirklich Festtagsstimmung", sagte Tetjana Prychodko der Nachrichtenagentur AFP. Die Buchhalterin ist aus der südukrainischen Stadt Cherson, die monatelang von Russland besetzt war, in die Hauptstadt umgezogen. „Ich hoffe nur, dass endlich alles ein Ende hat und Frieden einkehrt. Darauf warten wir alle", sagte sie. (APA, AFP)
🎄 Hilfe für Notleidende
Papst ruft zu bescheidendem Weihnachtsfest und Hilfen für Ukrainer auf
Seit Jahren spioniert
Diplomatensohn soll in Österreich für Russland spioniert haben
Krieg in der Ukraine