Plus von 7,9 Prozent

Tourismus ließ Tirols Wirtschaft so stark wachsen wie in keinem anderen Bundesland

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In den Tourismushochburgen Tirol und Salzburg wuchs die Wirtschaft heuer österreichweit am stärksten. Laut einer Analyse der Bank Austria liegt die Ursache in einer überdurchschnittlichen Zunahme der Übernachtungen nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen.

Wien – Die Wirtschaft dürfte heuer in allen Bundesländern um zumindest 3,5 Prozent zulegen. Das stärkste Wachstum werden die Tourismushochburgen Tirol und Salzburg mit 7,9 bzw. 7,5 Prozent erzielen, ergab eine volkswirtschaftliche Bundesländeranalyse der Bank Austria. „In der Wintersaison 2020/21 bewirkten die Corona-Maßnahmen einen de facto Totalausfall bei den Übernachtungen. Die Lockerungen führten im vergangenen Winter zu einer starken Gegenbewegung (...)“, heißt es laut Bank.

Die Bundesländer Kärnten (+7,1 Prozent) und das Burgenland (+ 5,5 Prozent) werden demnach 2022 ebenfalls ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen, das sich abgesehen vom Tourismus auf eine gute Industrie- bzw. Baukonjunktur stützt. Aufgrund der geringen Bedeutung des Tourismus bilden Oberösterreich und die Steiermark trotz eines robusten Wachstums von 3,7 bzw. 3,6 Prozent das Schlusslicht, so die Ökonomen der Bank. Dazwischen liegen Vorarlberg (+5,1 Prozent), Niederösterreich (+4,2 Prozent) und die Bundeshauptstadt Wien (+4,1 Prozent), die heuer voraussichtlich im Bereich des bundesweiten Durchschnitts von 4,8 Prozent gewachsen sind.

Die vergangenen Jahre haben Tirol hart getroffen. 2020 und 2021 waren wir mit einem Rückgang des regionalen Wirtschaftswachstums konfrontiert. Die Aufholjagd der Tiroler Wirtschaft greift aber, das zeigt die Prognose für 2022.
Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP)

Plus bei Warenexporten und Bauwirtschaft

Für 2022 wird ein Anstieg der Warenexporte um 15 Prozent auf 190 Mrd. Euro erwartet. Die größte Exportdynamik dürften dabei Niederösterreich und das Burgenland verzeichnet haben. In beiden Bundesländern sei der Anteil der Mineralölexporte, deren Preise gegenüber dem Vorjahr kräftig gestiegen sind, an den gesamten regionalen Ausfuhren im Bundesländervergleich am größten.

In der Bauwirtschaft wird nur ein leichtes Wertschöpfungsplus für 2022 gesehen. Die stark steigenden Preise würden die Branche belasten. Aufgrund des starken Wertschöpfungsplus im Bereich Beherbergung und Gastronomie stieg die Wertschöpfung des Dienstleistungssektors dieses Jahr real um knapp 6 Prozent.

Starker Rückgang der Arbeitslosenquote

In der ersten Jahreshälfte 2022 verzeichnete der produzierende Bereich – Industrie plus Wasser- und Energieversorgung – eine hohe Dynamik mit einem Wachstum von 6 Prozent. Die globalen Risiken verbunden mit den hohen Energiepreisen führten im zweiten Halbjahr zu einer deutlichen Verlangsamung der Industriekonjunktur. Den größten Wertschöpfungsanstieg in der Industrie verzeichneten Kärnten und Salzburg mit zwei wichtigen globalen Playern der Elektronik-bzw. Getränkeindustrie.

Die gute Wirtschaftsentwicklung spiegelt sich auch im Arbeitsmarkt wider: Wir werden nach derzeitigem Kenntnisstand im heurigen Jahr ein gutes Arbeitslosenergebnis weit unterhalb des Bundesschnitts vorweisen können. Vielmehr sind fast alle Branchen mit einem Arbeits- und Fachkräftemangel konfrontiert.
Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP)

Alle Bundesländer verzeichneten das zweite Jahr in Folge einen starken Rückgang der Arbeitslosenquote. Im Österreichschnitt liegt die Quote bei 6,4 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote im Gesamtjahr 2022 wird Salzburg mit 3,7 Prozent aufweisen, während Wien mit 10,6 Prozent die mit Abstand größte Quote verzeichnen wird. (APA, TT.com)

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