Egger Holz dämpft Erwartungen: Umsatz höher, Gewinn sank
St. Johann – Die Tiroler Holzgruppe Egger mit weltweit 10.900 Mitarbeitern geht mit gedämpften Erwartungen in das verbleibende Geschäftsjahr, das Ende April 2023 enden wird. „Wir verzeichnen Nachfragerückgänge in fast allen Märkten. Gleichzeitig sind wir unverändert mit einer Vielzahl an Unsicherheiten konfrontiert“, erklärte Egger-Sprecher Thomas Leissing anlässlich der Präsentation der Halbjahres-Ergebnisse. Demnach stieg im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres (Mai bis 31. Oktober) der Umsatz im Jahresvergleich um 14 % auf 2,26 Mrd. Euro. Das sei in erster Linie den stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik, die zu höheren Verkaufspreisen führten, geschuldet, schilderte Leissing. Das operative Ergebnis (EBITDA) brach im Halbjahr dagegen um 26 % auf 353,7 Mio. Euro ein. „Ergebnisrückgänge verzeichneten vor allem die osteuropäischen Werke, wo die Auswirkungen der Ukraine-Krise am unmittelbarsten spürbar wurden.“ Auch in Russland betreibt Egger zwei Werke.
Für das zweite Geschäftshalbjahr bremst Leissing die Erwartungen. Zwar rechne man weiterhin mit einem stabilen Umsatz, jedoch mit einer moderaten Nachfrage aus den wesentlichen Märkten.
In den vergangenen Jahren ist Egger mit neuen Werken stark expandiert und hat immer wieder Rekordzahlen präsentiert. Der Holzkonzern mit Sitz in St. Johann in Tirol bekräftigte gestern erneut einen Wachstumskurs, erst vor einer Woche erwarb Egger 60 % der Anteile am italienischen Holzwerkstoffhersteller SAIB.