König Charles nahm Weihnachtsansprache nahe Grab der Queen auf
Die Rede soll am kommenden Sonntag ausgestrahlt werden und kann üblicherweise auch auf dem Twitter-Account der Königsfamilie abgerufen werden.
Windsor – Seine erste Weihnachtsansprache als Monarch hat der britische König Charles III. ganz nah am Grab seiner Mutter aufgenommen. Wie der Palast in der Nacht auf Samstag mitteilte, wurde die Rede in der St.-Georges-Kapelle in Windsor aufgezeichnet. Unter der Kirche auf dem Gelände des Schlosses Windsor ist vor einigen Monaten seine gestorbene Mutter Elizabeth II. beigesetzt worden.
Auf einem vorab verbreiteten Foto ist Charles im Chorraum der Kirche vor einem beleuchteten Christbaum zu sehen. Er trägt einen strahlend blauen Anzug mit passender Krawatte und Einstecktuch. Die Rede soll am kommenden Sonntag ausgestrahlt werden und kann üblicherweise auch auf dem Twitter-Account der Königsfamilie abgerufen werden.
Zum Inhalt der Ansprache machte der Palast zunächst keine Angaben. Bei seiner ersten Rede an die Nation, unmittelbar nach dem Tod seiner Mutter im September, hatte sich Charles gefühlvoll über die gestorbene Königin geäußert. Erwartet wird, dass der Tod Elizabeths II. auch in dieser Ansprache großen Raum einnehmen wird.
Nachhaltige Weihnachtsansprache
Eine persönliche Note gab Charles der Rede bereits durch einige Details im Hintergrund. In der Mitteilung des Palasts wurde hervorgehoben, dass der Baum mit nachhaltigen Materialien, etwa aus Papier und Glas sowie mit Tannenzapfen, geschmückt wurde. Er habe zudem nach der Aufzeichnung eine Wiederverwendung im Hof gefunden, wo er von Besuchern bewundert werden könne, hieß es weiter. Charles ist seit vielen Jahren ein engagierter Klima- und Umweltschutzaktivist.
Boulevardzeitung entschuldigte sich für hasserfüllte Kolumne gegen Meghan
Die britische Boulevardzeitung Sun hat sich für eine hasserfüllte Kolumne gegen Herzogin Meghan entschuldigt. "Kolumnisten haben ihre eigenen Meinungen, aber als Herausgeber wissen wir, dass mit freier Meinungsäußerung auch Verantwortung einhergeht", teilte das Blatt am Freitagabend mit. "Wir von der 'Sun' bedauern die Veröffentlichung dieses Artikels und es tut uns aufrichtig leid."
Der Beitrag von Moderator Jeremy Clarkson sei sowohl von der Internetseite als auch aus dem Archiv entfernt worden. Das Blatt gehört zum Verlag News Corporation des US-Unternehmers Rupert Murdoch. Der Text vom 17. Dezember war eine Reaktion auf die Netflix-Serie "Harry and Meghan", in der das Paar seine Gründe für das Ausscheiden aus dem britischen Königshaus darlegte. Clarkson hatte darin betont: "Ich hasse Meghan."
Dazu fantasierte er über den Wunsch, die 41-jährige Frau von Prinz Harry solle nackt durch britische Städte getrieben und von einer Menge mit Exkrementen beworfen werden. Der Beitrag hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Dutzende Abgeordnete sowie Clarksons Tochter Emily kritisierten den Text. Bei der Medienaufsicht ging eine Rekordzahl an Beschwerden ein. Der 62-Jährige teilte daraufhin mit, er habe eine "unbeholfene" Anspielung auf die Serie "Game of Thrones" gemacht. Er kündigte an, in Zukunft vorsichtiger zu sein.
Für den 74-Jährigen ist die Weihnachtsansprache eine der ersten großen Bewährungsproben in seiner neuen Rolle als König. "Er wird sich zum ersten Mal in eigener Sache an die Nation wenden", sagte der Verfassungsexperte Craig Prescott von der Bangor-Universität in Wales. Das werde ein "großer Moment" sein, der als Meilenstein auf dem Weg zu der am 6. Mai geplanten Krönung gelten dürfte, sagte Prescott.
Die Queen hatte sich bei der alljährlichen Weihnachtsansprache meist an einem Schreibtisch sitzend von einem ihrer Schlösser aus an die Menschen gewandt. Die erste im Fernsehen gesendete "christmas message" wurde 1957 live vom Landsitz Sandringham übertragen, wo die Royal Family - wie auch in diesem Jahr wieder - traditionell Weihnachten verbringt. Von dort hatte auch der Großvater Elizabeths II., König George V., 1932 erstmals zum Fest per Radio zu den Untertanen des Empires gesprochen. Seitdem ist die Rede fester Bestandteil des royalen Kalenders. (APA/dpa)