Investition zu teuer

Kritik am Standort für die neue Kinderkrippe in Wattens

Im Rathaus in Wattens ist man sich uneins.
© Domanig

Wattens – „Es freut mich besonders, dass das gelingt“, sagt Bürgermeister Lukas Schmied (neu – Bürgerliste Wattens) – und meint damit einen Schritt zum Ausbau der Kinderbetreuung in der Marktgemeinde. In einem privaten Gebäude am Kirchfeld sollen zwei zusätzliche Kinderkrippengruppen eingerichtet werden. Im Budget für 2023 sind 620.000 Euro eingeplant, um das Haus zu sanieren und zu adaptieren. Ziel sei, im September 2023 mit den beiden neuen Gruppen zu starten. Das Eltern-Kind-Zentrum Wattens werde die Betreuung für die Gemeinde übernehmen, „wir stehen finanziell zur Seite“. Mit dem neuen Standort könne man „relativ rasch und zu relativ überschaubaren Kosten den dringendsten Bedarf abdecken“, befindet Schmied. „Es ist keine Lösung für Jahrzehnte, aber wir können doch Luft schöpfen und Jahre gewinnen, um am Ausbau der Betreuung weiterzuarbeiten.“

Die geplante Vorgangsweise stößt aber auch auf Kritik – etwa bei Gemeindevorstand Martin Weißenbrunner (Für Wattens): „Wir sind absolut dafür, einen hohen Betrag für zusätzliche Kinderkrippenplätze bereitzustellen. Für uns ist aber nicht nachvollziehbar, 600.000 bis 700.000 Euro in eine private Immobilie zu investieren, noch dazu wenn nur ein 15-jähriger Mietvertrag angestrebt wird.“ Unter anderem, so Weißenbrunner, sollten beim Gebäude mit öffentlichen Mitteln Fenster, Leitungen und die Fassade erneuert werden. „Wir hätten uns gewünscht, dass die zwei Gruppen als Zubau oder Umbau in einem unserer öffentlichen Gebäude integriert würden. Zumindest hätte vorher eine Prüfung über die Machbarkeit in einem unserer Gebäude erfolgen sollen.“ Das Ganze sei einer der Hauptgründe, warum er (ebenso wie die Wattener Freiheitlichen, Anm.) den Haushaltsplan ablehnte.

Die SPÖ von Vize-BM Robert Peer stimmte dem „soliden Budget“ für 2023 zwar zu, den Standort für die Kinderkrippe sieht aber auch er kritisch: „Wir richten hier mit öffentlichem Geld ein privates Gebäude her, bei dem ich nicht weiß, ob der Vermieter in 15 Jahren nochmals Ja sagen wird.“ Wattens hätte genügend gemeindeeigene Immobilien zur Verfügung, meint Peer, der hier etwa ans Mehrzweckgebäude Unterdorf denkt.

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