100 Teams aus drei Ländern

Nachwuchscup ohne Masken noch mehr Emotionen

Der FC Wacker (schwarz-grün) traf gestern beim Generali Nachwuchscup auf Vomp/Stans.
© TT/Thomas Böhm

Beim heute zu Ende gehenden 37. Generali Nachwuchscup erlebten insgesamt über 100 Teams aus drei Ländern den wahren Zauber des Hallenfußballs. Den gestrigen U10-Bewerb entschied der FC Wacker für sich.

Innsbruck – Julian Stecher zog einfach ab. Als stünde der junge Fußballer des U10-Teams des SV Völs unmittelbar vor dem gegnerischen Torhüter. Dabei befand sich der Neunjährige nicht in bester Position – hinter der Mittellinie. „Julian hat wirklich einen guten Schuss“, staunte auch sein Trainer Sandro Pignatelli über den Geniestreich, den der Torschütze in der Sporthalle Hötting West zu erklären versuchte: „Ich war aggro.“ Der tiefe Frust war ja auch durchaus begründet: Die Völser lagen gegen den FC Wacker gestern zurück – und kassierten nach Julians Ausgleich letztlich auch noch eine 1:4-Niederlage.

Hier jubelte Völs-Kicker Fabian Zdenek.
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Das Weitschusstor hätte aber wohl dennoch auch seinem großen Vorbild Kylian Mbappé Respekt abgerungen. Gehören Floskeln in der Welt des französischen Vize-Weltmeisters von Paris Saint-Germain zum täglich Brot, steht Julians „Ich war aggro“-Geständnis für die erfrischende Authentizität, mit der die Burschen und Mädls beim 37. Generali Nachwuchscup in diesen Tagen auftreten. Verbal und nonverbal.

Was die U13-Teams am Montag begonnen haben, führen heute die U7 und die U8 zu Ende – eines der größten Hallenfußballturniere in Westösterreich. Die fleißigen Heinzelmännchen der Union Innsbruck als Veranstalter haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Namentlich sind Obmann Herbert Lener und Nachwuchsleiter Wolfgang Weiler zu nennen.

Auch die Frauenpower durfte gestern natürlich nicht fehlen: Giulia Simperl war mit der FG Schönwies/Mils im Einsatz.
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Über 100 Teams aus Nordtirol, Südtirol, Vorarlberg, Oberösterreich und Deutschland traten auch heuer zwischen Weihnachten und Silvester wieder gegen den Ball. Und es könnten mehr sein. „Wir hatten 10 bis 15 Teams auf der Warteliste“, betonte Unions Sportlicher Leiter Armin Winterle und präzisierte: „Pro Jahrgang.“ Umso mehr brachten Winterle jene bisher knapp fünf Teams zur Weißglut, die ohne Absage mit Abwesenheit glänzten: „Das gehört sich einfach nicht.“

Die Parkplatz-Suche vor der Halle gestaltete sich dennoch schwierig. Auf der vollen Tribüne leuchteten die Augen der auf ihren nächsten Einsatz wartenden Kinder und mitfiebernden Elternteile gleichermaßen. Und nachdem die im vergangenen Jahr noch geltende Maskenpflicht wegfiel, ließ sich auch ihr Lächeln wieder erkennen. „Das mit den Masken war wirklich grausig“, atmete auch der gestrige Schiedsrichter Hansjörg Klotz durch. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Krone setzte sich im U10-Bewerb der FC Wacker nach einem 2:1-Finalsieg gegen Linz auf. Das Gewinnen und Verlieren will schon in jungen Jahren gelernt sein.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr mussten die Tribünengäste in der Sporthalle Hötting West heuer keine Maske mehr tragen.
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