„Hätte gerne meine Familie zurück": Prinz Harry gab vor Buchveröffentlichung zwei große TV-Interviews
Auch im neuen Jahr nimmt der Streit bei den britischen Royals kein Ende. Kurz vor der Veröffentlichung seiner Autobiografie gibt Prinz Harry mehrere TV-Interviews und erhöht damit die Spannung auf das Buch.
Santa Barbara/London – Kurz vor der Veröffentlichung seiner Memoiren hat Prince Harry zwei große TV-Interviews gegeben. Die US-Sender CBS und der britische Sender ITV haben dazu am Montag jeweils einen Trailer veröffentlicht. Zu sehen sein werden die Interviews am 8. Jänner und damit zwei Tage, bevor die Autobiografie des abtrünnigen Royals erscheint.
Gegenüber ITV hat sich Harry mit Bedauern über den Bruch mit seiner Familie geäußert. „Ich hätte gerne meinen Vater zurück. Ich hätte gerne meinen Bruder wieder", sagte der 38-Jährige in mehreren Ausschnitten, die in diesem Video zu sehen sind:
📽️ Video | Trailer zum ITV-Interview
In dem ITV-Interview stellt Harry klar: „Ich will eine Familie, keine Institution" und resümiert, es habe „niemals so weit kommen müssen". Er beklagt zudem, er und seine Frau Meghan (41) würden als Bösewichte dargestellt und es habe von anderer Seite „absolut keinen Willen zur Versöhnung" gegeben. Er beschwert sich aber auch, es seien Informationen weitergegeben und Gerüchte in die Welt gesetzt worden. Unklar ist, auf wen genau er sich mit seinen Äußerungen bezieht. In der Netflix-Dokumentation hatte er oft den Palastmitarbeitern oder den Boulevardmedien die Schuld für den Familienzwist gegeben – seltener seinem Bruder und Vater.
Auch der US-Sender CBS kündigte bereits ein Interview zu dem als „explosiv" bezeichneten Buch mit dem Titel „Spare" (zu Deutsch: „Reserve") an. Der Trailer zeigt Prinz Harry und den TV-Journalisten Anderson Cooper, die sich bei „60 Minutes" angeregt miteinander unterhalten und über sein Buch diskutieren. Die ersten Bilder der Begegnung der beiden gibt es hier im Video:
📽️ Video | Trailer zum CBS-Interview
Mit Spannung wird erwartet, ob er in den Memoiren noch weitere konkrete Vorwürfe aufbringt. Erwartet wird, dass Harry in dem Buch Details über den Bruch mit seinem Bruder William (40) darlegt, dem er unter anderem vorwirft, ihn bei einem Krisentreffen in der Familie angeschrien zu haben. Der Titel „Spare" bezieht sich darauf, dass der jüngere Harry für William in der Thronfolge nur die Reserve war.
Harrys Buch dürfte Öl ins Feuer gießen im royalen Familienzwist, der seit etwa drei Jahren in aller Öffentlichkeit ausgetragen wird. Harry und seine Frau Meghan hatten sich Anfang 2020 vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt und leben inzwischen mit ihren beiden Kindern Archie (3) und Lilibet (1) im US-Bundesstaat Kalifornien. Bereits kurz vor Weihnachten hatten sie in einer sechsteiligen Doku-Serie auf Netflix ihre Sicht der Dinge über die Entfremdung mit den britischen Royals dargelegt.
Keine Reaktion auf Doku
Besonders schwer wogen die Vorwürfe des Paares hinsichtlich rassistischer Äußerungen gegenüber Meghan, die teils afroamerikanische Wurzeln hat, und gezielter Weitergabe von Informationen und sogar Desinformationen an die Presse. In der Netflix-Doku warf Harry seinem Vater vor, bei einem Krisentreffen der Familie die Unwahrheit gesagt zu haben und klagte, William habe ihn angeschrien.
König Charles und die übrigen Royals gaben sich zuletzt unbeeindruckt. Auf eine direkte Reaktion des Palasts auf die Netflix-Serie wartete man vergeblich. Nur die Abwesenheit Harrys und Meghans bei gemeinsamen Auftritten der größeren Royal Family in der Adventzeit und an Weihnachten erinnerten daran, dass der Haussegen bei den Windsors gehörig schief hängt. (APA/dpa)