🏆 71. Vierschanzentournee

Volle Attacke auf den Heimschanzen: Bergisel soll zum Hexenkessel werden

Die Tournee-Bewerbe in Oberstdorf (25.500 Fans) und Garmisch (20.000) waren ausverkauft. Der Bergisel (Bild) soll nach zwei Jahren Pandemie-Pause zum „Hexenkessel“ werden. 22.500 Zuschauer haben im Stadion Platz, rund 15.000 Tickets waren gestern verkauft.
© gepa

Die ÖSV-Adler müssen sich zur Tournee-Halbzeit neue Ziele setzen. Stefan Kraft und Co. wollen bei den Heimbewerben in Innsbruck (heute 13.30 Uhr Quali) und Bischofshofen den Fans eine coole Show bieten.

Innsbruck – Endlich wartet wieder der „Hexenkessel“. Die ÖSV-Skispringer haben bei der Vierschanzentournee ab nun Heimvorteil. Das soll sich auch in den Ergebnissen widerspiegeln. „Die Stimmung am Bergisel ist der Hammer. Ich freue mich auf die vielen rot-weiß-roten Fähnchen“, blickte der Zillertaler Philipp Aschenwald voraus, der diesen Winter schon zwölf Trainingssprünge vom Innsbrucker Skisprung-Wahrzeichen absolviert hat. Manuel Fettner und Clemens Leitner trainieren ebenso regelmäßig am Bergisel.

Heute (13.30 Uhr, live ORF 1) wird in der Qualifikation erstmals seit drei Jahren wieder vor Fans gesprungen. Insgesamt 22.500 Zuschauer hätten im Stadion Platz, etwa 15.000 Tickets wurden bisher verkauft. Am Montag stand für die ÖSV-Adler ein Ruhetag im Team-Quartier in Leutasch auf dem Programm. Bei einer gemütlichen Runde Fußball-Golf inklusive Wissensfragen brillierte der Milser Clemens Leitner als Tagessieger. Außerdem sangen die ÖSV-Adler dem wegen einer Knie-OP fehlenden Daniel Huber via Videocall ein Geburtstagsständchen. Abwesend war der Garmisch-Fünfte Jan Hörl, der sich beim Training das Kreuz verrissen hat. „Alles halb so schlimm“, beruhigte Cheftrainer Andreas Widhölzl, der bemüht war, Zuversicht auszustrahlen.

Wind führt am Bergisel Regie

Innsbruck – Ein neuer Mann am Bergisel und die alten Probleme. Max Obergruber fungiert dieses Jahr erstmals als OK-Chef beim Bergiselspringen und freut sich auf die Premiere. Wieder ein gewichtiges Wörtchen mitreden im Tournee-Regieplan wird der Wind. Während heute zur Qualifikation etwas Niederschlag angesagt ist, könnte morgen pünktlich zum Bergiselspringen kräftiger Westwind das Athletenfeld durcheinanderwirbeln.

Im Vorfeld machten die milden Temperaturen und der damit einhergehende Schneeverlust den Organisatoren zu schaffen. Dank Schneedepots ist der Bergisel seit vergangenem Freitag wieder hergerichtet. „Ich gehe davon aus, dass die Schanze bestens präpariert ist und die Anlaufspur in einem Top-Zustand ist“, diktierte Mario Stecher, der sportliche Leiter Nordisch im ÖSV.

Im Vorjahr musste das Springen zum zweiten Mal in der 70-jährigen Geschichte wegen eines Föhnsturms abgesagt werden. Technisch hat man mit einem riesigen Windnetz alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Erleichterung würde das seit vielen Jahren diskutierte Flutlicht bringen, da der Wind abends nachlässt. (ben)

Nachdem Kraft beim Neujahrsspringen als 18. vom Winde verweht wurde, sprachen die Trainer der anderen Nationen Widhölzl an der Schanze Mut zu. Auf dieses Mitleid hätte der Tiroler, der 1999/2000 die Tournee gewann, gerne verzichtet. Auch im achten Jahr in Serie wird es für die ÖSV-Adler nichts mit dem so ersehnten Triumph bei der Vierschanzentournee. Für Kraft stand nach der Enttäuschung beim Neujahrsspringen Ablenkung auf dem Programm. „Wir haben Darts und Football geschaut“, erzählte der Pongauer über die Abendgestaltung vor dem TV, am freien Tag standen außerdem Mario Kart, Darts und ein Sauna-Besuch an. „Es gibt nichts zum Trösten, es kann passieren“, sagte Kraft. „Aber das Glück kommt wieder zurück.“

Am Ruhetag stand für Clemens Leitner, Michael Hayböck, Philipp Aschenwald (v.l.) und Co. im Teamquartier in Leutasch eine Runde Fußball-Golf am Plan.
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Im Flow befindet sich Junioren-Weltmeister Daniel Tschofenig, der bei seiner zweiten Tournee auf Gesamtrang sieben liegt. „Der beste Österreicher in so einem kompakten und starken Team zu sein, das ist wirklich richtig cool“, sagte Tschofenig, dessen Freundin Alexandria Loutitt (CAN) ebenfalls Skispringerin ist. Der Shootingstar im Adlerhorst wohnt seit zweieinhalb Jahren in Innsbruck. „Passenderweise beim Flughafen“, meinte der 20-jährige Kärntner. Nach zwei Jahren Geisterspringen freut er sich ganz besonders auf den vollen „Hexenkessel“ in seiner Wahlheimat.

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