Sturz in extrem enges Betonrohr: Retter kämpfen um Leben eines Buben, Kamera zeigte kein Lebenszeichen
Ein tragischer Unfall hält seit Tagen Einsatzkräfte in Vietnam in Atem. An Silvester stürzt ein zehnjähriger Bub in einen 35 Meter tiefen Betonschacht. Sämtliche Versuche, das Kind zu bergen, scheitern bisher. Unklar ist, ob der Zehnjährige überhaupt noch am Leben ist.
Hanoi – Drei Tage nach dem Sturz eines Buben in ein 35 Meter tiefes Betonrohr im Südwesten von Vietnam versuchen Einsatzkräfte weiter, das Kind zu retten. Ob der Zehnjährige noch lebt, sei unklar, berichteten vietnamesische Medien am Dienstag. Eine in das Rohr herabgelassene Kamera habe kein Lebenszeichen von ihm gezeigt, teilten die Behörden am Nachmittag mit. Helfer versuchten weiter fieberhaft, die Erde mit Spezialgerät aufzuweichen und Platz zu schaffen, um die am unteren Ende geschlossene Betonröhre mittels eines Krans aus der Erde zu ziehen.
📽️ Video | Rettungseinsatz für in Schacht gestürztes Kind
Der Bub, dessen Name mit Nam angegeben wird, war am Samstag in das Rohr auf dem Gelände einer Baustelle gestürzt, wo eine Brücke gebaut wird. Das Rohr hat nur einen Durchmesser von etwa 25 Zentimetern. Niemand habe gedacht, dass ein Zehnjähriger so tief in der Röhre eingeschlossen werden könnte, „weil der Raum darin nur so breit ist wie die Hand eines Erwachsenen", sagte ein Helfer. Medienberichten zufolge hatte das Kind nach seinem Sturz zunächst wohl um Hilfe gerufen. Die Einsatzkräfte pumpten immer wieder Sauerstoff in das Rohr.
Metalldetektor kommt zum Einsatz
Die Rettungsarbeiten seien wegen der extremen Enge des Rohrs und trotz großer Bemühungen „sehr schwierig", zitierte die Zeitung Tuoi Tre einen Militärsprecher. Die Einsatzkräfte machten sich daran, rings um das Rohr in die Tiefe zu bohren, um ein Stahlrohr mit einem Durchmesser von 1,5 Metern um das Betonrohr zu legen – und es so leichter herausziehen zu können. Der Plan sehe vor, anschließend mittels eines Detektors die genaue Position des Buben zu bestimmen, bevor der Beton aufgeschnitten werde, sagte der Militärsprecher.
Das nationale „Search and Rescue"-Komitee teilte am Dienstag mit: „Nach drei Nächten voller Bemühungen befindet sich die Rettung des Zehnjährigen, der an der Roc-Sen-Brücke in der Provinz Dong Thap in eine 35 Meter tiefe Betonröhre gestürzt war, in der Endphase. Es wird erwartet, dass die Rettungskräfte die Betonröhre schrittweise herausziehen und das Kind hochholen." (APA/dpa)