Einsatzreiches Jahr 2022 für die Tiroler Flugretter
Rekordjahr 2022 für die Crews der Notarzthubschrauber in Tirol: Der ÖAMTC hob mit seinen Helis 3475-mal ab, die ARA-Flugrettung absolvierte 1173 Einsätze.
Innsbruck – Es war ein Rekordjahr für die ÖAMTC-Flugrettung: Österreichweit verzeichnete sie 21.934 Einsätze und damit um 2000 mehr als noch im Jahr 2021. Das entspricht einem Plus von zehn Prozent. Die Gründe für die Alarmierung sind vielfältig: Am häufigsten (47 Prozent) hoben die ÖAMTC-Notarzthubschrauber zu internistischen und neurologischen Notfällen ab. Unfälle in der Arbeit, im Haushalt, in der Schule oder in der Freizeit machen 15 Prozent aller Einsätze aus, Verkehrsunfälle knapp sieben Prozent.
Noch deutlicher fiel das Einsatz-Plus in Tirol aus: Hoben 2021 die vier ÖAMTC-Helis 2682-mal ab, so verzeichneten sie im abgelaufenen Jahr 3475 Einsätze – eine Steigerung von fast 30 Prozent. Auch was die Gründe für die Alarmierungen betrifft, unterscheidet sich Tirol von den Österreich-Daten: 1361 Einsätze wurden nach Sport- und Freizeitunfällen im alpinen Bereich geflogen – das entspricht 39 Prozent aller von Tiroler ÖAMTC-Helis getätigten Einsätze. Erst an zweiter Stelle finden sich die internistischen und neurologischen Notfälle mit 1203 Alarmierungen.
Bis vor Kurzem endete der Dienst der in Innsbruck stationierten C1-Crew üblicherweise mit Einbruch der Dunkelheit. „Gerade in den Herbst- und Wintermonaten bedeutet dies, dass der Notarzthubschrauber ab dem späten Nachmittag nicht mehr zur Verfügung steht“, erläutert Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. „Für uns war es daher der nächste logische Schritt, die Einsatzbereitschaft mit November 2022 in die Abendstunden zu verlängern.“ Dass diese Ausdehnung der Dienstzeiten ganz im Sinne einer optimalen Notfallversorgung der Tirolerinnen und Tiroler war, würden jene neun Einsätze zeigen, die die C1-Crews seit Beginn der neuen Regelung bei Dunkelheit geflogen sind. Das Pilotprojekt läuft zunächst bis 25. März 2023. „Nach der Wintersaison werden wir die Einsatzzahlen genau analysieren“, so Trefanitz. „Dabei geht es – in engem Austausch mit dem Land – vor allem darum, die notfallmedizinische Betreuung während der Nachtstunden weiter zu optimieren.“
Ebenfalls im Dauereinsatz standen 2022 die drei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung. Einer davon (RK-2) ist in Reutte stationiert, die anderen beiden in Kärnten in Fresach und am Nassfeld. Von Reutte aus absolvierte die ARA im vergangenen Jahr 1173 Einsätze, im Jahr zuvor waren es 1000. Insgesamt hob die ARA Flugrettung 2022 mit ihren drei Notarzthubschraubern zu 2551 Einsätzen ab. Das bedeutet gegenüber dem Jahr davor ein Plus von 404 Einsätzen (+ 19 %). „So gefordert wie im letzten Jahr waren unsere Crews noch nie“, bilanziert ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
Zahlen, Daten, Fakten 2022: Flugrettungen von ÖAMTC bzw. ARA
ÖAMTC Österreich: 21.934 Einsätze verzeichnete die ÖAMTC-Flugrettung mit ihren Notarzthubschraubern. Rechnet man noch die vier saisonalen Winterstützpunkte der ÖAMTC-Flugrettung hinzu, kommt man sogar auf eine Gesamteinsatzzahl von 23.556. Das vergangene Jahr war damit das intensivste Jahr überhaupt seit Bestehen der ÖAMTC-Flugrettung. Die meisten Einsätze wurden in Niederösterreich (5369) geflogen.
ÖAMTC Tirol: 3475-mal sind die Tiroler Notarzthubschrauber Christophorus 1 (Innsbruck), Christophorus 4 (Kitzbühel), Christophorus 5 (Zams) sowie Christophorus 7 (Lienz) 2022 angefordert worden. Der C4 absolvierte mit 1033 Flügen die meisten Einsätze (2021: 697). Es folgen der C5 mit 896 Einsätzen (2021: 608), der C1 mit 807 Einsätzen (2021: 725) und der C7 mit 737 Einsätzen (2021: 725).
ARA Flugrettung: Von insgesamt 2551 Einsätzen (Plus 19 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021) entfielen die meisten auf den Tiroler Standort in Reutte (RK-2) mit 1173 Einsätzen. Fresach in Kärnten (RK-1) verzeichnete 1160 Einsätze, der saisonale Stützpunkt Nassfeld in Kärnten (ARA-3) 224 Einsätze. 2022 wurden in Summe 396 Nachteinsätze absolviert, 193 davon vom RK-2 in Reutte (2021: 127).