WSG startet in Vorbereitung: Hoffnungen ruhen auf gallischem Dorf
Die WSG Tirol startet heute in Wattens in bewährtem Kreis in die kurze Wintervorbereitung.
Wattens – An der Spitze des Tiroler Fußballs legte Bundesligist WSG Tirol heute um 10 Uhr im Gernot-Langes-Stadion im neuen Jahr wieder los. Im gallischen Dorf Wattens, wo sich das Team mit dem kleinsten Liga-Budget auf Platz fünf liegend vielleicht ein weiteres Mal aufmachen könnte, ins Meister-Play-off der Top sechs zu stürmen.
„Lassen wir die Kirche im Dorf und starten mit der Demut, dass das vorrangige Ziel der Klassenerhalt bleibt“, stellt Sportmanager Stefan Köck klar: „Vielen ist immer noch nicht bewusst, auf welch dünnen Beinen der Profifußball in Tirol steht.“ Das könnte man auch als Weckruf an die Sportpolitik interpretieren, die WSG um das bewährte Dreigestirn mit Präsidentin Diana Langes, Langzeit-Cheftrainer Thomas Silberberger und Köck kehrt aber vor der eigenen Tür. Das (Klein-)Stadion-Thema wurde gegen Ende des letzten Kalenderjahres von Ex-Kapitän Martin Weissenbrunner in der Marktgemeinde wieder zart aufs Tableau gebracht.
Fußball-Tirol würde händeringend einen Zweitligisten benötigen, der den Wattener Jungprofis (z. B. Forst, Üstündag, Geris, Jaunegg ...) wie talentierten Akademie-Abgängern als Sprungbrett in die Bundesliga dient. Die Professionalisierung einer Regionalliga-Mannschaft, die an Liga zwei anklopft, lässt sich mit zusätzlichen Kosten von ca. einer halben Million Euro veranschlagen. Eine langfristig angelegte Vision, für die sich seitens der Tiroler Talenteschiene auch Roland Kirchler und Thomas Grumser starkmachen. Ein Schulterschluss blieb bislang aus.
Deswegen geht die WSG Tirol ab heute wieder ihren eigenen Weg, der in den vergangenen Jahren mit bescheidenen Mitteln äußerst erfolgreich war. Beim Trainingsstart müssen Kapitän Ferdl Oswald (nach Bandscheiben-OP) und Bror Blume (Schulter-OP) wohl noch etwas vorsichtiger agieren, im Kampf um die Wäsch’ wird laut Silberberger aber von der ersten Einheit an mit Vollgas marschiert.