Nach mehreren Verschiebungen

Start im Frühjahr: Oberländer Frauenhaus nimmt Gestalt an

Schon lange gilt das Oberland als weißer Fleck auf der Tiroler Frauenhaus-Landkarte. Im Frühjahr soll dort ein neuer Standort des Frauenhauses Tirol mit barrierefreien Wohneinheiten öffnen.
© APA/dpa/Maja Hitij

Nach mehreren Verzögerungen rückt nun die Eröffnung des lange ersehnten – und bitter nötigen – Frauenhauses im Oberland näher. Alle Anzeichen deuten auf einen Start im März.

Landeck, Imst – In Österreich sei jede dritte Frau innerhalb oder außerhalb einer intimen Beziehung von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen, geben die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser (AÖF) eine ernüchternde Bilanz der Statistik Austria wieder. Die Warteliste im „Frauenhaus Tirol“ bestätigt den Trend. Und weil sich das Angebot an Schutzeinrichtungen bisweilen nur auf die Region Innsbruck und das Unterland konzentrierte, möchte man seit 2020 auch im Oberland nachrüsten. Nach mehreren Verschiebungen – zuletzt wurde von einer Fertigstellung Ende 2022 gesprochen – soll es im Frühjahr nun endlich so weit sein.

„Wenn alles gut geht, können wir im März aufsperren. Derzeit führen wir aber noch finale Gespräche mit dem Architekten“, erklärt Gabi Plattner, Geschäftsführerin des Frauenhaus Tirol. Lieferschwierigkeiten, die Corona-Pandemie und der Umstand, dass sich in dem neuen Gebäude noch andere Bewohner befunden hätten, seien für die Verschiebungen verantwortlich gewesen.

Frauen mit körperlicher Behinderung erleben im Schnitt doppelt so viel Gewalt wie Frauen in der Durchschnittsbevölkerung.
Gabi Plattner (Geschäftsführerin Frauenhaus Tirol)

Einen Aufenthaltsraum, eine Bibliothek, Beratungs- und Büroräume sowie fünf Wohneinheiten – drei davon vollständig barrierefrei – umfasst der neue Standort. „Frauen mit körperlicher Behinderung erleben im Schnitt doppelt so viel Gewalt wie Frauen in der Durchschnittsbevölkerung“, sieht Plattner „viel Luft nach oben“ im tirolweiten Angebot von barrierefreien Frauenhäusern.

Für Betroffene gebe es aber nicht nur das Frauenhaus als letzten Ausweg aus der Gewalt. „Wir haben auch andere Säulen zur Unterstützung.“ Man setze nämlich auf ein „möglichst vielschichtiges Angebot“, verrät Plattner. So biete der Verein neben Unterkunftsmöglichkeiten auch eine Beratungsstelle mit kostenloser Rechtsberatung oder eine (Nach-)Betreuung. Ab Ende Jänner soll es zudem erstmals eine Online-Beratung in Form eines Chats geben.

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