Auswärtsspiel in Graz

„Wir sind eine Cup-Mannschaft“

Dürfen die Volleyball-Damen der TI-ROWA-Moser-volley auch heute nach dem ÖVV-Cup-Halbfinale in Graz noch jubeln?
© Kristen

Die TI-ROWA-Moser-volley will heute in Graz (19 Uhr) ins Volleyball-Cup-Finale. Für den unermüdlichen Obmann Michael Falkner keine „gmaade Wiesn“.

Innsbruck – Die drei Euro fürs Phrasenschwein hatte TI-Obmann Michael Falkner bereits vorbereitet, bevor er grinsend eine alte Weisheit auspackte: „Der Cup hat eigene Gesetze.“ Darum wollte er auch nichts von einer Favoritenrolle wissen, wenn seine Volleyballerinnen heute (19 Uhr) bei der UVC Graz aufschlagen. In der Meisterschaft konnten die Tirolerinnen bereits gewinnen.

🏐 Wetterkapriolen: Im Vorjahr scheiterte die TI erst im Endspiel, heuer will man den Titel, wenn es möglich ist: „Wir sind eine Cup-Mannschaft“, holte der „Much“ aus. Diesmal geht es mit dem Zug und nicht mit dem Bus nach Graz: „Zu dem Zeitpunkt, als ich die Reiseplanungen durchgeführt habe, war noch von einem Schneechaos die Rede.“

Der große Schnee blieb nun aus, dafür hofft Falkner, dass es kein Déjà-vu in Sachen langer Anreise gibt: „Irgendwie funktioniert es bei uns nicht. Egal, wie viele Pausen wir einlegen. Schauen wir einmal, wie es jetzt mit dem Zug klappt.“

🏐 Blick nach vorne: Überraschen kann den seit 1975 im Volleyball tätigen Obmann nicht mehr viel. Ein wenig Sorgen macht sich der 61-Jährige im Hinblick auf die Zukunft trotzdem. Wie so oft hängt auch beim Innsbrucker Volleyball-Club alles an einer Person. Falkner lebt seine TI praktisch sieben Tage die Woche: „Wir haben top ausgebildete Sportmanagement-Absolventen, die von der Uni kommen, die du dir als Verein aber nicht leisten kannst.“

Was das allgemeine Interesse am Damen-Volleyball betrifft, ortet der TI-Obmann im Augenblick eine Stagnation: „Wir haben treue 150 bis 200 Fans, die immer da sind. Durch den Stream schneiden wir uns aber natürlich selbst ins Fleisch. Insgesamt rede ich bei uns von 270 Mitgliedern. Wenn die mit ihren Familien regelmäßig in die Halle kommen würden, könnten wir die dreifache Zahl in der Halle begrüßen. Würden die noch 10 Euro Eintritt zahlen, könnten wir von einer Einnahme von ca. 50.000 Euro pro Saison sprechen. Da lässt sich anders haushalten.“

🏐 Blick zurück: Jammern will er aber auf keinen Fall. Die Motivation blieb in all den Jahrzehnten hoch. Dass die TI durch den Rückzug von Therese Achammer und dem VC Tirol mittlerweile die einzige Innsbrucker Volleyball-Adresse ist, sieht Falkner mit gemischten Gefühlen: „Natürlich ist es fein, wenn die Spielerinnen leichter zu uns kommen. Aber es sind uns zwei immer gut besuchte Derbys entfallen. Und was Therese und mich betrifft, waren wir beide nicht fad im Umgang miteinander.“