Rybakina schaltete Swiatek aus, „Netflix-Fluch“ traf auch Auger-Aliassime
Melbourne – Die topgesetzte Weltranglisten-Erste Iga Swiatek ist im Achtelfinale der Australian Open an Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina gescheitert. Die Polin unterlag der Kasachin am Sonntag 4:6,4:6. Die gebürtige Russin Rybakina trifft in ihrem ersten Melbourne-Viertelfinale auf die Lettin Jelena Ostapenko. Weiter ist auch Jessica Pegula (USA). Bei den Männern musste der an Nummer sechs gereihte Kanadier Felix Auger-Aliassime gegen den Tschechen Jiri Lehecka die Segel streichen, während Stefanos Tsitsipas einen Fünfsatz-Krimi gegen Jannik Sinner für sich entschied.
Swiatek musste sich wie schon im Vorjahr in Wimbledon zwischen ihren Major-Triumphen in Paris und in New York früh aus dem Titelrennen verabschieden. „Ich muss an meiner Einstellung arbeiten. Ich hatte heute das Gefühl, dass ich nicht genug in mir hatte, um noch mehr zu kämpfen. Als hätte ich in der Herangehensweise an das Turnier einen Schritt zurück gemacht, vielleicht wollte ich es ein wenig zu viel“, meinte die Polin. Sie werde versuchen, es in Zukunft wieder etwas lockerer anzugehen, ergänzte Swiatek.
📽️ Video | Swiatek fliegt gegen Rybakina raus
Die als Nummer 22 gesetzte Rybakina erwies sich diesmal als zu stark. „Es war ein wirklich hartes Match. Ich habe großen Respekt vor Iga wegen ihrer Siegesserie und den Grans Slams. Heute habe ich gut serviert und in den wichtigen Momenten wirklich stark gespielt, das hat den Unterschied ausgemacht“, sagte die Kasachin. Nächste Gegnerin ist Ostapenko, die US-Jungstar Coco Gauff mit 7:5,6:3 ausschaltete. Pegula wiederum feierte gegen Barbora Krejcikova aus Tschechien einen 7:5,6:2-Erfolg.
Bei den Männern überraschte der ungesetzte Lehecka, der zuvor bereits den Briten Cameron Norrie besiegt hatte, Auger-Aliassime in vier Sätzen. „Alle Jungs, die ich hier geschlagen habe, sind unglaublich. Ich habe mein bestes Tennis gespielt und freue mich, die Reise fortzusetzen“, jubelte der 21-jährige Tscheche über sein erstes Grand-Slam-Viertelfinale. Mit Auger-Aliassime scheiterte somit der letzte Protagonist der Netflix-Tennis-Doku „Break Point“ in Melbourne vorzeitig, weswegen in zahlreichen Medien bereits vom „Netflix-Fluch“ die Rede war. Der Kanadier vergab jedenfalls eine große Gelegenheit, in einem bereits ausgedünnten Starterfeld weit zu kommen.
Tsitsipas gewann Krimi gegen Sinner
Lehecka bekommt nun mit dem Griechen Tsitsipas den nächsten großen „Brocken“ serviert. Die Nummer drei und damit der höchstgesetzte verbliebene Spieler des Männerbewerbs gab gegen den Italiener Sinner eine 2:0-Satzführung aus der Hand und setzte sich erst im fünften Durchgang nach exakt vier Stunden Spielzeit mit 6:4,6:4,3:6,4:6,6:3 durch. Für Tsitsipas, der den Südtiroler bereits im Vorjahr im Melbourne-Viertelfinale bezwungen hatte, waren es die ersten Satzverluste im Turnier. „Ich fühle mich, als hätte ich ein Jahrhundert auf diesem Platz verbracht. Ich kann fühlen, wie mein Gesicht von der Anstrengung heute brennt“, erklärte der 24-Jährige.
Neben Lehecka und Tsitsipas schafften auch Karen Chatschanow (RUS) und Sebastian Korda (USA) den Sprung in die Runde der besten acht und treffen dort aufeinander. Chatschanow gab sich gegen den japanischen Außenseiter Yoshihito Nishioka mit 6:0,6:0,7:6(4) keine Blöße. Korda besiegte nach dem Vorjahresfinalisten Daniil Medwedew den an zehnter Stelle gereihten Polen Hubert Hurkacz in fünf Sätzen. Der 22-Jährige rang den Weltranglisten-Elften mit 3:6,6:3,6:2,1:6,7:6(7) nieder und steht damit erstmals in der Runde der letzten acht eines Grand-Slam-Turniers.
„Ich bin glücklich, wie ich mich durchgekämpft habe“, sagte der Weltranglisten-31., dessen tschechischer Vater Petr Korda vor 25 Jahren die Australian Open gewonnen hatte. „Der Geburtstag meines Vaters ist morgen. Ein frühes Geburtstagsgeschenk sozusagen“, strahlte Korda junior. (APA)