Erneuter massiver Abbau

Philips streicht weitere 6000 Stellen

Amsterdam – Der angeschlagene niederländische Medizintechnikhersteller Philips will durch einen weiteren massiven Stellenabbau in den kommenden Jahren die Profitabilität kräftig erhöhen. Zusätzlich zu dem bereits im Oktober angekündigten Abbau von rund 4000 Stellen sollen 6000 weitere gestrichen werden, wie der Konzern am Montag in Amsterdam bei der Vorlage der Zahlen für das vergangene Jahr mitteilte.

Ende September vergangenen Jahres hatte Philips etwas mehr als 79.000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit dem Sparkurs soll die zuletzt niedrige operative Rendite wieder in den zweistelligen Bereich getrieben wird. Neben den Kosteneinsparungen will Philips dies auch durch ein wieder stärkeres Wachstum erreichen. (APA/dpa-AFX)

Philips schnitt im vierten Quartal überraschend gut ab

Der angeschlagene niederländische Medizintechnikhersteller Philips hat ein schwieriges Jahr 2022 zumindest mit einem guten vierten Quartal abgeschlossen. So fielen Umsatz und operatives Ergebnis deutlich besser aus als von Experten erwartet. Hohe Kosten für den angekündigten Stellenabbau und Konzernumbau sowie für den Rückruf und den Austausch bestimmter Beatmungsgeräte drückten den Konzern allerdings abermals in die roten Zahlen.

Unter dem Strich stand im vierten Quartal ein Minus von 105 Mio. Euro, wie Philips am Montag in Amsterdam mitteilte. Der Umsatz legte um 10 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro zu - bereinigt um Sondereffekte wie Währungsschwankungen sei das Plus bei 3 Prozent gelegen. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Umsatzrückgang gerechnet. Den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Güter (Ebita) konnte der Konzern überraschend leicht steigern. Hier hatten befragte Experten einen deutlichen Rückgang erwartet.

Im Gesamtjahr 2022 legte der Erlös um 4 Prozent auf 17,8 Mrd. Euro zu. Hier profitierte Philips aber vom schwachen Euro, durch den der außerhalb der Eurozone erwirtschaftete Umsatz rechnerisch höher ausfiel. Auf vergleichbarer Basis ging der Erlös um 3 Prozent zurück. Der operative Gewinn fiel um 36 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Wegen der Abschreibungen in der problematischen Schlaf- und Beatmungssparte und den Kosten für den Konzernumbau fiel ein Verlust von 1,6 Mrd. Euro nach einem Überschuss von 3,3 Mrd. Euro im Jahr 2021 an.