Probleme auf Straßen & Co. möglich

Wetterwarnung für Tirol: Meteorologen und Land rechnen mit massiven Neuschneemengen

Mehr als ein Meter Neuschnee soll laut Meteorologen in den kommenden Tagen in Tirol fallen.
© Thomas Boehm / TT

Der Winter zeigt sich zum Start in den Februar von seiner turbulenten Seite. Die Wetterexperten warnen auch in Nordtirol vor starkem Schneefall in den nächsten Tagen. Behinderungen auf Straßen und Bahnverbindungen werden befürchtet. Das Land warnt vor großer Lawinengefahr.

Innsbruck ‒ Spät, aber doch gibt der Winter in den kommenden Tagen ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Stellenweise muss man in Nordtirol mit großen Neuschneemengen rechnen. Probleme auf Straßen, Bahnstrecken und in der Stromversorgung sind möglich, warnen die Wetterexperten.

„In den nächsten Tagen strömt von Nordwesten her feuchte Luft nach Österreich, staut sich an der Nordseite der Alpen und bringt hier zeitweise starken Schneefall“, sagt Christian Pehsl, Meteorologe der GeoSphere Austria (ehemals ZAMG).

„Vor allem im Gebiet von Vorarlberg über Nordtirol, Salzburg und Oberösterreich bis zum Mostviertel und zur Obersteiermark sind schon bis Freitag 20 bis 50 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, besonders in höheren Lagen vereinzelt auch um die 100 Zentimeter. Unterhalb von 1000 Meter Seehöhe kann der Schneefall in Regen übergehen, speziell zum Freitag hin, und die Schneemengen fallen geringer aus.“

© ubimet

Wetterlage hält bis Anfang kommender Woche an

Die Nordwest-Wetterlage, mit teils auch starkem bis stürmischem Wind, soll laut den Prognosen mit großer Wahrscheinlichkeit bis Anfang der kommenden Woche anhalten.

Auch am Samstag, Sonntag, Montag und Dienstag ziehen von Nordwesten her weitere Staffeln mit feuchter Luft nach Österreich und bringen weiterhin vor allem an der Nordseite der Alpen zeitweise starken Schneefall.

Probleme durch Schneefall und Schneebruch möglich

Der Schneefall kann in den nächsten Tagen für Behinderungen auf Straßen und Bahnverbindungen sorgen. Auch Probleme durch Schneebruch sind möglich, wenn Bäume unter der Schneelast umstürzen und Stromleitungen beschädigen oder Verkehrswege blockieren.

Die weitere Entwicklung sei noch sehr unsicher. „Aus aktueller Sicht beruhigt sich das Wetter am Mittwoch deutlich und die zweite Wochenhälfte bringt ruhiges, überwiegend sonniges und sehr kaltes Winterwetter", prophezeit Meteorologe Pehsl.

Land Tirol warnt vor erhöhter Lawinengefahr

Der Lawinenwarndienst rechnet angesichts der Prognosen bereits am Donnerstag im Laufe des Tages mit großer Lawinengefahr im Osten Tirols (Stufe 4). Deshalb seien im freien Skigelände größte Vorsicht, Zurückhaltung und defensives Verhalten dringend empfohlen, hieß es in einer Aussendung. Auch im restlichen Land wird erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) ausgegeben.

Die neuschneereichsten Zonen sind laut den aktuellen Wettermodellen die Kitzbüheler Alpen, die Hohen Tauern sowie die Zillertaler und Tuxer Alpen.
Susanne Lentner (GeoSphere Austria)

„Wir erwarten in den nächsten Tagen in drei Staffeln massive Neuschneemengen bis zu eineinhalb Meter – beginnend mit morgen, Donnerstag. Die neuschneereichsten Zonen sind laut den aktuellen Wettermodellen die Kitzbüheler Alpen, die Hohen Tauern sowie die Zillertaler und Tuxer Alpen. Am Freitag lockert es im Laufe des Tages leicht auf. Am Samstag und in der Nacht von Sonntag auf Montag sind jedoch weitere kräftige Schneefälle zu erwarten. Die Schneefälle werden mit stürmischem Tauernwind zudem weitestgehend verfrachtet“, informiert Susanne Lentner von der GeoSphere Austria.

Der Lawinenwarndienst warnt Skifahrer vor Gefahren. "Gründe für die heikle Lawinensituation sind die Kombination aus viel Neuschnee, Wind und eine schwache Schneedecke“, so Norbert Lanzanasto vom Lawinenwarndienst Tirol. Auch in den Landesteilen mit weniger Neuschnee sei Vorsicht geboten, großteils gelte bereits jetzt Lawinenstufe Drei.

Straßenmeistereien in Bereitschaft

Aufgrund der starken Schneefälle – auch in tiefen Lagen – bereiten sich indes auch die rund 370 MitarbeiterInnen der 14 Tiroler Straßenmeistereien auf den zu erwartenden Wintereinbruch vor. „Die modernen Fahrzeuge und geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für solche Situationen stets gut gerüstet. Denn auch bei winterlichen Verhältnissen wollen wir die Sicherheit auf Tirols Straßen und die Erreichbarkeit aller Landesteile bestmöglich gewährleisten“, so Alexander Zecha, Leiter des Sachgebiets Straßenerhaltung des Landes Tirol. (TT.com)

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