Endphase der Planung

Tiroler Landesmuseen 2023 mit Umbauplan-Finale und Kooperationen

© Thomas Böhm

Das Land Tirol trägt den Umbau vom Landesmuseen-Haupthaus Ferdinandeum mit rund 48 Mio. Euro. Das aktuelle Museumsjahr bringt zahlreiche Kooperationen mit anderen Häusern.

Innsbruck – Für die Tiroler Landesmuseen steht das Jahr 2023 ganz im Zeichen der Finalisierung der Umbaupläne für deren Haupthaus Ferdinandeum. In den „nächsten Monaten" sollen diese endgültig unter Dach und Fach sein, am Jahresende sollen schließlich „die Bagger auffahren", hieß es am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz in Innsbruck. Für den Umbau, der ursprünglich mit 36 Millionen Euro angesetzt war, nimmt das Land Tirol nun rund 48 Millionen Euro in die Hand.

Man befinde sich in der „Endphase der Planung", sagte der für die Kulturagenden zuständige Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP). „Weitere Schritte" würden damit alsbald folgen. „Wir wollen uns aber auch darauf konzentrieren, wie man das Ferdinandeum inhaltlich positioniert", lenkte Interims-Landesmuseen-Direktor Karl Berger den Fokus weg von der Kostenfrage hin zu künstlerischen Überlegungen.

Was die Umbaupläne betreffe, „sind wir jedenfalls so weit", meinte der Obmann des Vereins Tirol Landesmuseum Ferdinandeum, Franz Pegger. Bereits „in wenigen Wochen" sei „der Ball wieder beim Land Tirol" und auch die Baugenehmigung stehe an. „Erfahrungsgemäß dauert diese dann ein paar Monaten", so Pegger. Man sei aber derzeit „guter Dinge", dass „gegen Ende des Jahres für alle sichtbar etwas passieren wird".

Das Museum soll definitiv alle berühren und ansprechen.
Interims-Landesmuseen-Direktor Karl Berger

Bereits im Juni 2021 hatte ein Vorarlberger Architekturbüro den Zuschlag für den Ferdinandeum-Umbau erhalten. 36 Millionen Euro wurden für den Umbau veranschlagt. Museumsdirektor und Berger-Vorgänger Peter Assmann meldete bereits im April 2022 Zweifel an, ob dieses Budget angesichts steigender Kosten am Bausektor halten werde.

Der Umbau soll laut Berger nach dessen Abschluss schließlich auch dazu beitragen, dass die Landesmuseen und speziell das Ferdinandeum verstärkt zu einem „Diskursraum" und nicht lediglich zu einem „räumlichen Ort" werden. „Das Museum soll definitiv alle berühren und ansprechen", wünschte sich Berger. Damit wolle man auch wieder an die Besucherzahlen von 2018 anschließen: „Im Jahr 2022 hatten wir insgesamt rund 340.000 Besucher, das ist ein Minus von rund 20 Prozent zu 2018." „Minus 10 Prozent" im Vergleichszeitraum zu 2018 war dann auch das ausgemachte Ziel, das man 2023 anvisieren wolle.

Elf Ausstellungen und acht Kooperationen

Erreichen will man das unter anderem mit einer neuen Dauerstellung im Zeughaus, die sich abermals wie die vorhergehende Dauerausstellung mit der Geschichte Tirols beschäftigen will, wie Zeughaus-Leiterin Claudia Sporer-Heis anmerkte. Zudem kündigte Berger für das Museumsjahr 2023 „elf Ausstellungen und acht Kooperationen" an. Am Programm stehen etwa „Immaterielle Skulpturen" mit dem Titel „Odor" oder die „Tischkultur der Kaiserjäger" im Kaiserjägermuseum am Bergisel. Kooperieren wird man außerdem mit dem Museum der Tiroler Bauernhöfe in Kramsach oder dem Vorarlberg Museum in Bregenz.

Für die Tiroler Landesmuseen gehe es jetzt jedenfalls darum, „einen starken Weg nach vorne zu gehen", betonte Mattle. Man müsse das „Haus weiterentwickeln", um möglichst vielen Menschen „einen niederschwelligen Zugang zu diesen so wichtigen Kultur-Einrichtungen zu ermöglichen", so der Landeshauptmann. (APA)

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