Laut Regierungschef Schmyhal

Ukraine braucht 2023 über 15 Milliarden Euro für Wiederaufbau

Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal.
© IMAGO/Ukrainian PM Press Office

Laut Regierungschef Schmyhal bei einem Treffen mit EU-Kommissionsvize Dombrovskis. Dafür sollten vor allem die im Zuge der Sanktionen gegen Moskau eingefrorenen russischen Gelder verwendet werden.

Kiew, Moskau, EU-weit – Die Ukraine hat bei der Europäischen Union für den angelaufenen Wiederaufbau der durch Russlands Krieg zerstörten Infrastruktur konkrete Mittel angefordert. "In diesem Jahr beträgt der Bedarf 17 Milliarden US-Dollar (rund 15,6 Milliarden Euro)", sagte Regierungschef Denys Schmyhal bei einem Treffen mit dem kommissarischen Vizepräsidenten der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, gemäß einer Mitteilung vom Donnerstag.

Dafür sollten vor allem die im Zuge der Sanktionen gegen Moskau eingefrorenen russischen Gelder verwendet werden. Gleichzeitig dankte Schmyhal für die Finanzzusagen der EU von 18 Milliarden Euro, von denen bereits drei Milliarden in der Ukraine eingetroffen seien. "Wichtig ist, dass diese Finanzmittel prognostizierbar sind und regelmäßig eintreffen", sagte der 47-Jährige.

Die ukrainische Vizefinanzministerin Olha Sykowa hatte am Vortag den zusätzlichen Finanzbedarf für 2023 mit gut 2,8 Milliarden Euro pro Monat beziffert. Insgesamt hofft Kiew auf umgerechnet rund 37 Milliarden Euro aus dem Ausland zur Finanzierung der Haushaltslücken. Damit würden etwa 60 Prozent der Budgetausgaben durch westliche Geldgeber finanziert.

Seit mehr als elf Monaten verteidigt sich die Ukraine mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Der osteuropäische Staat war bereits vor dem Krieg eines der ärmsten Länder Europas und ist immer wieder auf Hilfe von außen angewiesen. (dpa)