Völs „gräbt“ am Samstag die Fasnacht aus
Völs – Die Völser Fasnacht ist reich an Besonderheiten: Der offizielle Startschuss erfolgt am 3. Februar, dem Tag des hl. Blasius, der in der 7000-Einwohner-Gemeinde als Dorffeiertag begangen wird. Fällt dieser aber, so wie heuer, auf einen Freitag, geht das bunte Treiben erst am 4. 2. los:
Morgen Samstag um 15 Uhr steigt mit dem „Joggl-Ausgraben“ auch gleich der närrische Höhepunkt. Ein Festzug mit zahlreichen „Huttlern“ führt zuvor von der Seestraße über die Bahnhof- und Dorfstraße zum Völser Dorfplatz. Dort muss Bürgermeister Peter Lobenwein symbolisch abtreten – und die Herrschaft an den „Huttler-Bürgermeister“ übergeben. Das rund einstündige Rahmenprogramm, gestaltet von den Völser Fasnachtlern, Hexen, der Musikkapelle, Goaßlschnöllern und Schuachplattlern, gipfelt dann eben im Aufwecken der Galionsfigur, des „Joggl“: Erst wenn dieser von der Bahre springt, beginnt in Völs die Fasnacht, die bis Faschingsdienstag (heuer der 21. 2.) dauert.
Dabei pflegt man die Tradition der „schiachn Fasnacht“: Die Gewänder wurden und werden aus Fetzen („Hutten“) hergestellt – wovon sich natürlich auch die Bezeichnung „Huttler“ ableitet.
Zu den weiteren Fixpunkten der fünften Jahreszeit in Völs zählt das „Tampern“: Am Unsinnigen Donnerstag (16. 2.) und am Faschingsdienstag macht sich eine Hundertschaft von Teilnehmern, gekleidet in Staubmäntel, schon frühmorgens ab 3 Uhr auf den Weg und zieht, im Dreivierteltakt auf Benzinkanister klopfend, durch den ganzen Ort, um den Winter auszutreiben. Dieses Spektakel erstreckt sich über neun Stunden (!) bis Mittag.
Details zum dichten Fasnachtsprogramm in Völs, das am 21. Februar mit dem Joggl-Eingraben ebenso standesgemäß wieder endet, findet man unter www.huttler.at, die Termine rund um den heutigen Blasiustag samt Blasiussegen bei allen Gottesdiensten sind unter pfarre-voels.net verzeichnet. (TT, md)