SUV im Test: Nissans X-Trail nahm den steilen Weg nach oben
Serieller Hybrid mit Allradantrieb: Der neue X-Trail ist in vierter Generation technisch und qualitativ über sich hinausgewachsen.
Patsch – Der Nissan X-Trail gehört bei uns seit 2001 zum Straßenbild. Für Nissan wurde das SUV seither zum Welterfolg auf allen Kontinenten. Der neue Qashqai brachte nun auch eine Neuauflage des großen Bruders mit sich.
Auf knapp 4,7 Meter erstreckt sich das stattliche SUV mittlerweile und gefällt durch markantes Design und mit guten Proportionen. Schon von außen signalisiert der 1,72 Meter hohe Wagen Raumfülle im Innenraum – und vermag das Versprechen voll und ganz einzulösen. Üppige Platzverhältnisse mitsamt dritter Sitzreihe für Kinder bis 1,60 m paaren sich mit geradezu auffallend hochwertiger Verarbeitung. Da liegt der neue X-Trail Meilen vor manchem Konkurrenten und seinem Vorgänger. Qualität, hervorragende Sitzposition und Übersicht gehen hier übrigens Hand in Hand mit einem vorbildlichen Bedienungskonzept, das durch einen gelungenen Mix aus digitalen und konventionellen Bedienelementen kaum ablenkt – eine Seltenheit bei einem neuen Auto.
Die Technik
- Motor: Serieller Hybrid
- System: Benzin 158 PS, E-Motor 204 PS
- Drehmoment: 525 Nm bei 2400 U/min
- Leistung: 157 kW/214 PS
- L/B/H: 4680/1840/1720 mm
- Gewicht: 1908/2345 kg
- Kofferraumvolumen: 177/575/1396 l
- Tankinhalt: 55 l
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- 0–100 km/h: 7,0 Sekunden
- Verbrauch: 8,2 l/100 Kilometer
- Kraftübertragung: Allradantrieb
- Preis: (e-4ORCE Tekna+) 64.994 Euro
- CO²-Emission: 141 g/km
Ruhe und Gelassenheit vermittelt während der Fahrt nicht nur das ausgewogen komfortabel abgestimmte Fahrwerk. e-Power heißt der getestete serielle Hybrid des Nissan. Dessen 158-PS-Turbobenziner erzeugt über einen Generator Strom für zwei Elektromotoren mit 204 PS. Das ergibt dauerhaft, ohne Reichweitenangst souveräne 525 Newtonmeter Kraft mit 214 PS Systemleistung.
Das Ergebnis ist Ruhe und Entspannung beim Fahren, auch wenn es bei Bedarf in nur sieben Sekunden auf 100 km/h geht. Fast entkoppelt dringt ein leichtes Brummen des Benziners in den Innenraum, das Fahrgefühl ähnelt jedoch dem eines großen Elektro-SUV. Die Kraftentfaltung wirkt über das Einganggetriebe betont harmonisch – dies alles passt ganz hervorragend zu einem großen SUV. Umso mehr freut auch, dass der schwere Hochsitz im TT-Test nur 8,2 Liter Super zum Betrieb des Stromaggregats benötigte. Ein Wert, der allerdings mit einem Diesel (einen solchen bieten die Japaner im X-Trail erstmals nicht mehr an) auch zu schaffen wäre. Dafür lässt der 2,1 kWh-Akku das SUV bei zartem Gasfuß vollelektrisch durch die Innenstadt gleiten. Wer mit dem e-Pedal fährt, lässt den Nissan rekuperierend selbst bremsen und lädt dabei die Batterie auf. Ganz anders arbeitet das Hybrid-System bei Fahrten mit Allradantrieb. Über ein Stellrad lässt sich hierzu die Elektronik für Geländeeinsatz oder Eis und Schnee schärfen. So ist der neue X-Trail fast schon selbst über sich hinausgewachsen – bei Preisen ab 39.250 Euro, e-Power und Allrad ab 53.474 Euro.