Samariter in Kirchbichl erfüllen Kranken Herzenswünsche
Mit einem zusätzlichen Auto am Samariter-Standort Kirchbichl können mehr schwer kranke Menschen eine Wunschfahrt unternehmen.
Kirchbichl – Es ist ein Herzenswunsch in der letzten Lebensphase: einmal noch einen Platz sehen, der im Leben eine wichtige Rolle gespielt hat, und dann dort noch einmal mit einem lieben Menschen zusammen sein. Die Samariter-Wunschfahrt machte das schon für viele Menschen möglich. So auch für Martin Hörbigers Vater, der letzten April Fahrgast war. „Er war Krebspatient im Krankenhaus Kufstein, wo wir von dem Projekt erfahren haben. Sein Herzenswunsch war es, noch einmal sein Zuhause in der Wildschönau erleben zu können. Die Organisation und Abwicklung klappten hervorragend. Für meinen Vater war es ein erhebendes Erlebnis, noch einmal die vertraute Umgebung im Kreise seiner Lieben genießen zu können.“
Seit gestern wird diese Abwicklung zusätzlich leichter. In der Zentrale des Samariterbundes (ASB) in Kirchbichl wurde der Standort West eröffnet und ein Auto stationiert. „So wird es deutlich leichterfallen, Wünsche in ganz Österreich zu erfüllen und lange Überstellungen bzw. Anreisen vor und nach Wunschfahrten zu minimieren“, fasst Gerhard Czappek, Geschäftsführer Samariterbund Tirol, die Vorteile zusammen.
Das Samariter-Projekt startete Ende des Jahres 2017, bisher wurden österreichweit 140 Wunschorte besucht und dabei mehr als 80.000 Kilometer zurückgelegt. Alle Einsätze werden zentral vom Bundesverband aus koordiniert und abgewickelt. „Oft sind die Herzenswünsche recht bescheiden: Unsere Fahrgäste möchten einmal noch den Tiergarten Schönbrunn oder die Krimmler Wasserfälle besuchen. Andere wünschen sich nichts sehnlicher, als an einer Familienfeier wie der Hochzeit der Tochter oder der Erstkommunion des Enkelkindes teilzunehmen“, weiß Therese Kirchner, die für die Organisation verantwortlich ist, zu erzählen.
Das verwendete Fahrzeug wurde speziell für die Bedürfnisse der Insassen adaptiert. Die umfangreiche medizinische Ausstattung sorgt für einen sicheren Transport, wobei der Wohlfühlcharakter im Vordergrund steht, erklärt Kirchner. Die Fahrgäste – auch eine Begleitperson kann mitfahren – werden die gesamte Zeit durch das ehrenamtliche Team betreut. Je nach den Bedürfnissen des Fahrgasts setzen sich die Begleiter aus RettungssanitäterInnen, diplomiertem Pflegepersonal oder ÄrztInnen zusammen. Die Transporte sind für den Fahrgast und eine Begleitperson kostenlos, das Projekt wird aus Spenden finanziert. Weitere Informationen dazu und die Möglichkeit zur Anmeldung unter www.wunschfahrt.at