Die ungeschminkte Wahrheit über Pamela Anderson
In ihrer Netflix-Doku spricht die „Baywatch“-Ikone über traumatische Erlebnisse und das Sex-Video, das ihr gesamtes Leben beeinflusste.
Vancouver – Es scheint in Mode gekommen zu sein, dass Prominente Netflix-Dokumentationen dazu nutzen, um Dinge klarzustellen. Auch Pamela Anderson hat einiges zu sagen. In der Doku „Pamela. Eine Liebesgeschichte“ räumt der ehemalige „Baywatch“-Star mit allen negativen Vorurteilen über ihre Person auf.
🎬 Trailer | „Pamela. Eine Liebesgeschichte“
Die Kanadierin spricht völlig ungeschminkt über ihre Vergangenheit und zeigt, dass viel mehr in ihr steckt als eine Sexbombe, die mit einem knappen roten Badeanzug in Zeitlupe am Strand von Malibu entlanghechtet.
Pamela Anderson ist mittlerweile 55. An die wilden 90er-Jahre erinnern nur noch ihre etwas zu dünn gezupften Augenbrauen. Mittlerweile lebt die Schauspielerin zurückgezogen an der Westküste Kanadas, auch ihre fünfte Ehe mit Dan Hayhurst ist gescheitert.
Für die Doku liest sie aus ihren Tagebüchern, erzählt von den vielen Tiefschlägen in ihrer Vergangenheit, von Missbrauch in der Kindheit durch ihr Kindermädchen, einer Vergewaltigung in der Jugend, vom Playboy-Cover, ihrer Brust-OP, dem Traum von der Schauspielkarriere, einer Fehlgeburt, ihrem Pech in der Liebe und natürlich vom Skandal um das gestohlene und gegen ihren Willen veröffentlichte Sex-Tape mit ihrem damaligen Mann, dem Skandalrocker Tommy Lee.
Entgegen allen Behauptungen habe sie nie etwas an dem privaten Video verdient, erklärt die 90er-Jahre-Ikone und Tierschutz-Aktivistin. Obwohl die Rolle der Rettungsschwimmerin C.J. Parker in „Baywatch“ sie damals zum Star machte, musste sie sich ihr Leben lang finanziell über Wasser halten. Die Rollen blieben aus. Anderson kämpfte gegen Sexismus und Klischees. Ihre Doku ist auch eine Antwort auf die Disney+-Serie „Pam & Tommy“, die letztes Jahr nochmal den Sex-Tape-Skandal aufrollte – wieder ohne Pamela Andersons Einwilligung. „Ich habe dieses gestohlene Band aus meinem Leben verdrängt, um zu überleben. Und jetzt, wo es wieder auftaucht, macht es mich krank“, sagt sie. Mit ihrem Sohn Brandon als Produzent hat sie es nun aber geschafft, ein neues Licht auf ihre Person zu werfen. Und einen Job hat die 55-Jährige auch ergattert. Im Broadway-Stück „Chicago“ spielte sie letztes Jahr die Hauptrolle. Für einen Neuanfang ist es nie zu spät. (nic)