Nun mit E-Motor

Renault Kangoo E-Tech im Test: Renaults praktischer Elektriker

Dass es sich bei unserem Renault Kangoo E-Tech um ein Nutztier handelt, sieht man erst auf den zweiten Blick.
© Letzner

Der Renault Kangoo ist sowohl Familien-Mensch als auch Arbeitstier. Letztes Jahr bekamen die Diesel- und Benzin-Modelle außerdem elektrische Unterstützung.

Innsbruck – Es gibt nicht viele Autos, die so vielseitig sind wie Renaults Kangoo. Familien können ihn wahlweise als Maxi-Variante oder in der Normalo-Version ordern, und als Nutzfahrzeug unterstützt er vor allem kleine und mittlere Betriebe beim Transport unterschiedlicher Utensilien. Und gerade hier kann der elektrifizierte Renault Kangoo E-Tech seine Stärke ausspielen, weshalb wir kürzlich die Nutzfahrzeugvariante des französischen Stromers zu uns zum Test eingeladen haben.

Im Stand fällt auf, dass sich der kleine Kasten optisch dem klassischen Pkw-Kangoo annähert. Die rundlichere Form und die ausgeprägteren Radkästen sorgen dafür, dass die Würfelform kaschiert wird. Zudem rollte unser Kangoo in „Karmesin-Rot“ vor, was zusätzlich von der klassischen Nutzfahrzeugversion ablenkt. Optisch unterscheidet er sich ansonsten nicht von seinen verbrennenden Brüdern. Lediglich der geschlossene Kühlergrill sticht dem Kenner ins Auge. Noch ein Detail, das verwirren kann: Die Ladebuchse für den Renault Kangoo E-Tech befindet sich hinter dem Rombus-Logo im Grill – und nicht, wie man meinen könnte, rechts hinten bei der Klappe in der Karosserie. Geladen wurde in unserem Fall über ein 22-kW-Lademodul mit der Option auf CCS-Laden mit bis zu 80-kW-Ladeleistung.

Angetrieben wird der E-Kangoo von einem 90 kW (122 PS) starken Elektromotor, der schon vom Stand weg 245 Nm Drehmoment an die vorderen Räder schickt. Die 45 kW große Batterie soll eine Reichweite von 287 Kilometern ermöglichen. So viel vorweg: Bei uns waren es 190 Kilometer, wobei die tiefen Temperaturen und die zusätzlichen Verbraucher maßgeblich zum Verbrauch beigetragen haben. Nahezu unschlagbar ist der Zauberkasten in puncto Variabilität. Die hintere Flügeltüre lässt 3300 Liter verschwinden. Wer längere Gegenstände transportieren muss, der kann zudem das Trennetz auf der Beifahrerseite entfernen und den Beifahrersitz nach vorne klappen. Dann lassen sich beispielsweise 3 Meter lange Holzbalken verstauen. Zudem schwingt die Beifahrertüre im 90-Grad-Winkel auf, und eine B-Säule gibt es nicht. Beladen war nie einfacher!

Der Innenraum hat auch einiges zu bieten. Digitale Instrumente, ein zentrales 8-Zoll-Display, über das sich das Multimedia-System bedienen lässt (inklusive Apple-Carplay), und ein digitaler Rückspiegel, mit dem man trotz geschlossener Heckklappe alles im Blick hat, sind nur einige Highlights, über die unser Testwagen verfügte. Wer sich den elektrischen Zauberkasten ans heimische Kabel hängen möchte, muss wissen, dass man mindestens 38.400 Euro übrig haben muss. Unser Testwagen kostete wegen der zahlreichen Extras dann 51.450 Euro.

Die Technik

Motor: Elektromotor

Batterie: 44 KWh

Drehmoment: 245 Nm

Leistung: 90 kW/122 PS

L/B/H: 4486/2159/1893 mm

Gewicht: 1694/2220 kg

Kofferraumvolumen: 3300–3900 l

Ladezeit: 11kW 3h42/22kW 1h30

Höchstgeschwindigkeit: 132 km/h

0–100 km/h: 11,6 Sekunden

Verbrauch: 23,7 KW/100 Kilometer

Kraftübertragung: Vorderradantrieb

Preis: 51.450 Euro

CO2-Emission: 0 g/km

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