Innsbrucker Quantencomputer soll Rechenprozesse beschleunigen
Neun Millionen aus EU-Mitteln stehen für die Verbindung eines Quantencomputer mit einem Supercomputer an der Universität Innsbruck zur Verfügung. Das neuartige System wird in verschiedenen Bereichen wie Informatik, Physik, Mathematik und darüber hinaus zum Einsatz kommen und allen Wissenschaftler:innen in Österreich für Forschung und Lehre offenstehen.
Innsbruck – Ein Quantencomputer soll an der Universität Innsbruck die Rechenprozesse des dortigen Supercomputers deutlich beschleunigen. Dazu greift der neue Quantencomputer dem Supercomputer künftig etwa bei komplexen Berechnungen, wie etwa der Berechnung der Energie von Molekülen, tatkräftig unter die Computerarme. Für das mehrmonatige Projekt, bei dem beide Geräte verbunden werden sollen, hat die Universität neun Millionen Euro aus EU-Geldern lukriert.
Die aus der Verbindung resultierenden Einsatzmöglichkeiten sind laut einer Aussendung der Universität Innsbruck mannigfaltig. Bereiche wie Informatik, Physik und Mathematik würden davon profitieren. Zudem stehe das System in Zukunft allen Wissenschaftern in Österreich für Lehre und Forschung zur Verfügung.
Die Art und Weise, wie der Quantencomputer dem bereits sehr leistungsstarken Supercomputer „Rechenleistungs-Beine" machen wird, beschrieb Michael Redinger vom Zentralen Informatikdienst der Universität Innsbruck: „Eine spezielle Software sorgt für einen effizienten Austausch zwischen klassischen Prozessen und dem Quantenprozessor."
Für das Vorantreiben dieses Projektes zeichnet sich ein Projektteam bestehend aus dem Forschungsschwerpunkt „Scientific Computing", den Instituten für Informatik, Mathematik, Experimentalphysik und Theoretische Physik sowie der Zentrale Informationsdienst der Universität Innsbruck verantwortlich. Unterstützung kommt von externen Partnern in Linz und Wien.
Gemeinsam will man in den nächsten Monaten einen Supercomputer mit integriertem Quantencomputer installieren und in Betrieb nehmen. Das soll der Thematik einen starken Auftrieb geben: „Die Entwicklung von Quantencomputern steht noch am Anfang", sagte Philipp Schindler vom Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck, während Redinger festhielt, dass in Zukunft auch die Ausführung von „hybriden Quantenalgorithmen" möglich sein werden. (APA)