Nicht ausreichend vorbereitet

Vier von fünf Firmen in Österreich wurden Opfer von E-Mail-Attacken

Die Angriffe von Cyberkriminellen auf E-Mail-Postfächer werden immer ausgeklügelter. Die Schäden für Unternehmen sind enorm.
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Hacker-Angriffe werden immer raffinierter und die Schäden sind immens. In Österreich ist die Zahl der Attacken überdurchschnittlich hoch.

Wien – Die Folgekosten eines Cyber-Angriffs per E-Mail können für Unternehmen extrem teuer werden und im Durchschnitt auch eine Million Euro deutlich übersteigen. Das zeigt eine internationale Studie des Cloud-Sicherheitsunternehmens Barracuda Networks. Der Report „Email Security Trends 2023“ zeigt, dass 75 Prozent der Unternehmen weltweit in den letzten zwölf Monaten Opfer mindestens eines erfolgreichen E-Mail-Angriffs wurden. Auffällig ist, dass dieser Wert in Österreich, Deutschland und der Schweiz mit 81 Prozent über dem globalen Schnitt liegt. Vier von fünf Unternehmen sind somit betroffen.

Bei jeder zweiten erfolgreichen Attacke im deutschsprachigen Raum gingen sensible, vertrauliche oder geschäftskritische Daten verloren. Große Probleme verursachten auch Ausfallzeiten und Geschäftsunterbrechungen sowie die Schädigung der Marke und des Unternehmensrufs mit jeweils 45 Prozent. Dabei waren Finanzdienstleister besonders vom Verlust wertvoller Daten und Gelder durch Angreifer betroffen.

Die durchschnittlichen Folgekosten des teuersten Angriffs haben in Indien, Australien, den nordischen Staaten und den Benelux-Ländern die 1-Millionen-Euro-Marke jeweils deutlich überschritten. Und sie waren auch in der deutschsprachigen Region mit mehr als 910.000 Euro enorm. Dabei sind nur 13 Prozent der befragten Firmenvertreter in den deutschsprachigen Ländern der Meinung, dass die Kosten von E-Mail-Angriffen im vergangenen Jahr dramatisch gestiegen sind.

Die Unternehmen wissen um ihre Sicherheitslücken: Obwohl 22 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Ausgaben für die E-Mail-Sicherheit im vergangenen Jahr insgesamt erhöht haben, fühlen sich viele nach eigenem Bekunden noch nicht ausreichend vorbereitet. Die größten Risiken sehen sie bei Datenverlust, Phishing und Angriffen über Textnachrichten (Smishing). Barracuda-Experte Don MacLennan betonte: „Wir gehen davon aus, dass E-Mail-basierte Angriffe immer raffinierter werden und die Täter Künstliche Intelligenz und fortschrittliches Social Engineering einsetzen, um an die gewünschten Daten oder den gewünschten Zugang zu gelangen und Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.“ Notwendig seien ein wachsendes Bewusstsein, ein Verständnis für E-Mail-Risiken und ein robuster Schutz der IT.