Vorwürfe zu Referenten-Auswahl

Michael Nikbakhsh verlässt Investigativ-Akademie vor ihrem Start

Investigativ-Journalist Michael Nikbakhsh wird doch nicht die Leitung einer neuen Investigativakademie übernehmen. Er kritisierte, die Auswahl der Lehrenden hätte nicht nur auf fachlicher Eignung basieren sollen.

Wien – Michael Nikbakhsh, langjähriger Wirtschaftsressortchef des Nachrichtenmagazins Profil, hat laut einer Meldung des Standard (Online-Ausgabe) die Leitung der von Kurier und Profil geplanten Investigativakademie noch vor deren Start zurückgelegt. Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon bestätigte der Zeitung den per Mail getätigten Abgang, nicht jedoch die darin von Nikbakhsh beschriebenen Sachverhalte.

Laut Nikbakhsh wären die von ihm Anfang Februar in einer Sitzung präsentierten möglichen Referenten und Referentinnen von Salomon, dem neuen Profil-Geschäftsführer Richard Grasl und der designierten neuen Profil-Chefredakteurin Anna Thalhammer "nach vermuteter oder vermeintlicher parteipolitischer Zugehörigkeit" eingeteilt worden. Salomon habe erklärt, es sei ihr wichtig, dass "nicht nur Linke" auftreten.

Alle Drei wiesen dem Standard gegenüber die Vorwürfe zurück. Fachkompetenz der Referentinnen und Referenten sei "das einzige Kriterium, das mich beschäftigte", gewesen, so Nikbakhsh in dem zitierten Mail. "Das war allem Anschein nach ein Kriterium zu wenig. Wie gesagt, ich dachte, wir reden über ein Ausbildungsprojekt. Unabhängig und unideologisch. Wieder etwas gelernt." Das Projekt werde "unter anderen Vorzeichen" fortgesetzt, so Salomon in dem Artikel. (APA)