Caritas-Nothilfe

Hilfe in den Erdbebengebieten wird „langen Atem brauchen“

Den betroffenen Menschen fehlt es an Grundlegendem wie Nahrungsmitteln und sauberem Wasser.
© OMAR HAJ KADOUR

Die Caritas-Nothilfe für Syrien und Türkei läuft auf Hochtouren. Witterungsbedingungen und anhaltende Nachbeben, starke Schneefälle und vereiste Straßen erschweren den Zugang in betroffene Gebieten.

Gaziantep, Idlib – Die Hilfe in den Erdbebengebieten der Türkei und vor allem in Syrien wird einen „langen Atem brauchen", sagte Andreas Knapp, Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, nach seinem Besuch in Aleppo. „Das Bild, das sich mir offenbarte, ist schrecklich: Eingestürzte Gebäude, darunter Krankenhäuser und Schulen, teils zusammengebrochene Infrastruktur, Millionen Menschen sind obdachlos und verbringen bei Minusgraden die Nächte auf der Straße oder in Notunterkünften."

In der Türkei – wie auch in Syrien – erschweren Witterungsbedingungen und anhaltende Nachbeben, starke Schneefälle und vereiste Straßen den Zugang für Hilfe in betroffenen Gebieten, sagte Knapp nach seiner Rückkehr nach Österreich. Es brauche dringend Maschinen und Geräte für die Beseitigung von Trümmern, Bargeld, Zelte, Heizmaterial, Nahrungsmittel und Wasser, Medikamente und Treibstoff sowie sichere Räume für Frauen und Mädchen.

„Es fehlt den Menschen an Grundlegendem wie Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und Unterkünften. Das in einem Land, das von einer zwölf Jahre andauernden Krise gezeichnet ist und in dem schon vor dem Erdbeben der Bedarf an humanitärer Hilfe auf 15,3 Millionen Menschen geschätzt wurde. 8,8 Millionen Menschen sind nun von den Folgen des Erdbebens zusätzlich betroffen", sagte Knapp. „Wir arbeiten auf Hochtouren daran, die Hilfe weiter auszubauen. Vor allem wird es aber auch langfristige Hilfe beim Wiederaufbau und bei der Beschaffung von Wohnraum brauchen."

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Die Caritas Österreich ist sowohl in Syrien als auch in der Türkei mit Nothilfe aktiv. Die Hilfe erfolgt über langjährige Partner an Ort und Stelle. In der Türkei konzentriert sich die Hilfe auf die Provinzen Hatay, Gaziantep, Kahramanmaras und auf Sanliurfa. Insgesamt konnten in der Türkei durch die Caritas und deren lokalen Partner bereits 8000 Personen mit der Verteilung von Nahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikel sowie mit Decken, Schlafsäcken, Zelten und auch Winterkleidung unterstützt werden. Zudem stellt die Caritas in der Türkei auch medizinische und psychosoziale Unterstützung zur Verfügung. Die Caritas Anatolia versorgt täglich etwa 200 Menschen mit Mahlzeiten und Unterkünften, bereits mehr als 3000 Decken, Matratzen und warme Kleidung wurden verteilt.

Spenden

  • Caritas Österreich, Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560, BIC GIBAATWWXXX, Kennwort: Erdbeben Syrien und Türkei
  • oder unter www.caritas.at/erdbeben-syrien-tuerkei
  • Mit einer Spende von 35 Euro werden Menschen mit Matratzen und Decken unterstützt, deren Hab und Gut zerstört wurde.
  • Mit einer Spende von 60 Euro kann ein Nahrungsmittelpaket für zwei Personen bereitgestellt werden.

In Syrien ist die Caritas seit mehr als 30 Jahren mit Hilfe aktiv, vor allem auch in den von Erdbeben betroffenen Gebieten wie Aleppo, Latakia, Hama und Tartus. Die österreichische Organisation hat ein Büro in Damaskus und steht im ständigen Austausch mit der Partnerorganisation Caritas Syrien sowie mit anderen Netzwerkpartnern. Zwei Mitarbeiter der Caritas Österreich sind zurzeit in den betroffenen Gebieten in Latakia und Aleppo, um mit den lokalen Partnern die weitere Nothilfe zu organisieren. Über die Caritas Syrien konnten bisher rund 7500 Personen mit Wasser, Decken, Matratzen, Lebensmittelpaketen und Hygiene-Kits versorgt werden. Über die Partnerorganisation GOPA – DERD konnten zudem weitere 65.000 Menschen in Aleppo, Latakia und Hama mit Matratzen, Decken, Kleidung, Lebensmitteln, Hygienepaketen und medizinischen Artikeln versorgt werden. (APA)

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