RWE-Chef rechnet nicht mit neuen Rekordpreisen im Gas-Großhandel
Die Großhandels-Gaspreise waren im Zuge der Invasion Russlands in die Ukraine zeitweise über 350 Euro je Megawattstunde gestiegen. Am Freitag notierten sie unter 50 Euro pro Megawattstunde, ein 17-Monatstief.
Oslo/Essen RWE-Chef Markus Krebber rechnet nicht damit, dass die Gaspreise in Europa noch einmal die Spitze des vergangenen Jahres erreichen. "Die Situation auf dem Gasmarkt ist derzeit nicht mehr so angespannt, vor allem weil der Winter mild war und die französische Kernenergie wie geplant zurückgekommen ist", sagte der Manager in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters in dieser Woche am Rande einer Konferenz in Oslo. Das habe auch den Strommarkt entlastet.
Auf die Frage, ob die Gaspreise in Europa noch mal den Höchstwert des vergangenen Jahres von 350 Euro je Megawattstunde erreichen würden, antwortete Krebber: "Das glaube ich nicht."
Die Großhandels-Gaspreise waren im Zuge der Invasion Russlands in die Ukraine zeitweise über 350 Euro je Megawattstunde gestiegen. Am Freitag notierten sie unter 50 Euro pro Megawattstunde, ein 17-Monatstief.
Krebber warnte davor, sich bei der Gasversorgung zu früh in Sicherheit zu wiegen. "Die Gasspeicher im Winter allein reichen nicht zur Versorgung aus, es braucht regelmäßige Gaslieferungen über Pipeline oder LNG-Importe." Sollten nicht immer alle Kapazitäten gebraucht werden, sei das wie bei einer Versicherung. "Besser so, als noch einmal in einer Situation wie vor zwölf Monaten zu sein." (APA/Reuters)