Chinas angeblicher Forschungsballon

US-Militär: Bergung des abgeschossenen Ballons aus China beendet

Vor knapp zwei Wochen hatte das US-Militär einen mutmaßlichen Spionageballon vor der Küste des US-Staats South Carolina abgeschossen. Die USA werfen China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen.

Washington – Die Bergung des vom US-Militär über dem Atlantik abgeschossenen mutmaßlichen chinesischen Spionageballons ist abgeschlossen. Die Trümmer seien "erfolgreich geortet und geborgen" worden, teilte der Kommandostab Northern Command (Northcom) am Freitag mit. Die Trümmerteile würden nun vom Spionageabwehrbüro der Bundespolizei FBI ausgewertet. Die Schiffe der US-Marine und der US-Küstenwache hätten das Gebiet mittlerweile verlassen, hieß es.

Die Bergungsarbeiten seien bereits am Donnerstag beendet worden, wurde weiters mitgeteilt. Vor knapp zwei Wochen hatte das US-Militär einen mutmaßlichen Spionageballon vor der Küste des US-Staats South Carolina abgeschossen. Die USA werfen China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking spricht dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei.

Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis. Nur kurz nach dem Abschuss des Ballons holte das Militär drei weitere mysteriöse Flugobjekte vom Himmel, die aber noch nicht geborgen werden konnten - eines über Alaska, eines über Kanada und eines über dem Huronsee im Norden der USA.

Am Freitagabend stimmte Washington die Bevölkerung darauf ein, dass die Trümmer der drei abgeschossenen rätselhaften Flugobjekte möglicherweise nie gefunden werden. Man suche immer noch nach den Trümmerteilen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Man müsse die Möglichkeit akzeptieren, dass sie vielleicht nie gefunden werden. Der Abschuss der Objekte sei aber "absolut" keine Überreaktion gewesen. "Es war genau das Richtige, genau zur richtigen Zeit", sagte Kirby.

Berichte, wonach eines der Objekte möglicherweise zu einer Gruppe von Hobby-Ballonfans aus dem US-Staat Illinois gehört, bestätigte Kirby nicht. Die Gruppe hatte Medien geschildert, dass einer ihrer Ballons vor der Küste Alaskas verschwunden sei. Da es keine Trümmerteile gebe, sei es nicht möglich, die Objekte eindeutig zu identifizieren, so Kirby. Die Gruppe habe sich auch nicht formell bei der Regierung gemeldet, um Eigentumsrechte an einem der Objekte geltend zu machen. (APA/dpa)