Wolfsproblematik: Bayerische Bauern hoffen auf Tiroler Weg
Reutte, Kempten – Um eine nachhaltige Lösung des Wolfsproblems zu erreichen, braucht es grenzüberschreitende Zusammenarbeit – das war der Tenor bei einem von der ÖVP Reutte unter der Bezirksparteiobfrau LT-Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann organisierten Treffen zwischen Tiroler und Allgäuer Bauernvertretern. Es war der ausdrückliche Wunsch von Eric Beißwanger, Mitglied des Bayerischen Landtags und Präsident der ARGE Bayerische Bergbauern, über die kürzlich beschlossene Novelle des Tiroler Jagdgesetzes informiert zu werden. Bauernbunddirektor Peter Raggl hat dabei in Anwesenheit der Reuttener Bauernführung um Christian Angerer und Markus Rid die Details vorgestellt. Und erklärt, dass durch beschleunigte und vereinfachte Abschüsse nicht nur die Gefahr von Schadwölfen, sondern auch von Risikowölfen, die Menschen bedrohen können, minimiert werde.
Bayern will nun den Tiroler Gesetzesentwurf prüfen und strebt eine ähnliche Regelung an, wobei dort die Regulierung des Wolfsbestandes im Naturschutz angesiedelt ist, was alles nicht einfacher mache. Auch unter Bayerns Bauern herrscht die Meinung vor, dass auf den alpinen Almen und Weiden Herdenschutz technisch nicht möglich und finanziell nicht machbar ist, hieß es. Neueste Daten dazu würden vorliegen und den Aussagen diverser NGOs und Ökoparteien widersprechen. In Sachen Senkung des FFH-Schutzstatus für Wölfe in Brüssel glaubten die bayerischen Teilnehmer, dass vom grünen Bundesminister Deutschlands, Cem Özdemir, keine Unterstützung zu erwarten sei.
Unter anderem wird auch die grenzüberschreitende Vergleichbarkeit der DNA-Analysen angestrebt, um Wölfe besser identifizieren zu können. Ein Folgetreffen mit der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag wurde bereits vereinbart. (TT, hm)
Grüne Reaktion kam prompt