🥇 Biathlon-WM | Staffel

ÖSV-Frauen starke Fünfte, Herren im geschlagenen Feld

Dorothea Wierer, Lisa Vitozzi, Hannah Auchentaller und Samuela Comola jubelten über das erste italienische Staffel-Gold überhaupt bei den Frauen.
© CHRISTOF STACHE

Während die ÖSV-Frauen-Staffel mit Platz fünf ihr bestes Ergebnis überhaupt einstellte, landete ein stark ersatzgeschwächte Herren-Staffel nur auf Platz 14.

Oberhof – - Österreichs Biathlon-Frauen haben am Samstag im Staffelrennen bei der WM in Oberhof positiv aufgezeigt. Dunja Zdouc, Anna Gandler, Anna Juppe und Lisa Hauser hatten mit der Medaillenentscheidung zwar nichts zu tun, schnitten als Fünfte aber so stark ab wie nie zuvor bei einer WM. Eine herbe Enttäuschung setzte es hingegen für David Komatz, Dominic Unterweger, Patrick Jakob und Harald Lemmerer, die in der Männer-Staffel bei sehr schwierigen Bedingungen nur 14. wurden.

Die ÖSV-Frauen wurden zum zweiten Mal in dieser Saison Fünfte, nachdem sie am 22. Jänner im Weltcup-Rennen in Antholz mit dieser Platzierung eine neue Frauen-ÖSV-Staffel-Bestmarke erreicht hatten. Nachdem Startläuferin Zdouc als Zehnte übergeben hatte, ging es für Gandler (8.), Juppe (6.) und Hauser stetig nach vorne. „Es ist einmalig, dass wir den fünften Platz bei einer WM erreicht haben. Es war unser großes Ziel das Ergebnis von Antholz einzustellen, wir können daher richtig zufrieden sein“, resümierte Hauser.

Mit ihrer Performance am Schießstand bei schwierigen Bedingungen war sie ebenfalls absolut zufrieden. Zdouc sprach von einem „saugeilen“ Erlebnis. „Der fünfte Platz ist richtig gut, es war ein gewaltiges Rennen, das macht Lust auf mehr.“ Auch Juppe war vollauf zufrieden, sie meinte: „Es hat auf der Runde richtig gut gepasst, richtig Spaß gemacht. Das Ergebnis ist natürlich mega.“ Dem konnte auch Gandler nur zustimmen: „Es waren mit Regen und Wind echt schwere Bedingungen, von dem her kann ich ganz zufrieden sein.“

📊 Biathlon-WM in Oberhof

  • Männer-Staffel (4 x 7,5 km): 1. Frankreich (Antonin Guigonnat, Fabien Claude, Emilien Jacquelin, Quentin Fillon Maillet) 1:21:48,8 Stunden (1 Strafrunde/9 Nachlader) - 2. Norwegen (Vetle Sjaastad Christiansen, Tarjei Bö, Sturla Holm Laegreid, Johannes Thingnes Bö) +38,8 Sekunden (2/14) - 3. Schweden (Peppe Femling, Martin Ponsiluoma, Jesper Nelin, Sebastian Samuelsson) +1:39,9 Minuten (1/13).
  • Weiter: 14. Österreich (David Komatz, Dominic Unterweger, Patrick Jakob, Harald Lemmerer) +6:00,4 Minuten (3/10)
  • Frauen-Staffel (4 x 6 km): 1. Italien (Samuela Comola, Dorothea Wierer, Hannah Auchentaller, Lisa Vittozzi) 1:14:39,7 Stunden (0 Strafrunden/2 Nachlader) - 2. Deutschland (Vanessa Voigt, Hanna Kebinger, Sophia Schneider, Denise Herrmann-Wick) +24,7 Sekunden (0/6) - 3. Schweden (Linn Persson, Anna Magnusson, Elvira Öberg, Hanna Öberg) +55,7 (2/11) - 4. Frankreich +1:31,6 Minuten (1/12) - 5. Österreich (Dunja Zdouc, Anna Gandler, Anna Juppe, Lisa Hauser) +2:08,0 (0/12)

Am Ende fehlten nach zwölf Nachladern 2:08,0 Minuten auf die Siegerinnen aus Italien. Silber ging an Gastgeber Deutschland (+24,7 Sekunden), Bronze an Schweden (+55,7). Bei den Männern holte sich Frankreich vor Norwegen (+38,8 Sekunden) und Schweden (+1:39,9 Minuten) die Goldmedaille. Die ÖSV-Equipe hatte am Ende einen Rückstand von 6:00,4 Minuten.

Ohne die erkrankten Simon Eder und Felix Leitner war für die ÖSV-Truppe nichts zu holen. Einzig Startläufer Komatz hielt mit dem Selbstvertrauen der Mixed-Silbermedaille im Rücken halbwegs mit, übergab nach zwei Nachladern beim liegend Schießen mit einem Rückstand von 37,3 Sekunden auf Platz eins als Sechster.

Frankreich sicherte sich in der Besetzung Antonin Guigonnat, Fabien Claude, Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet den ersten Staffel-Titel seit Antholz 2020 und verhinderte damit die sechste Goldmedaille von Norwegens Ausnahmekönner Johannes Thingnes Bö bei den laufenden Titelkämpfen.

Erst am Samstag in der Früh hatten der Weltverband (IBU) und das Organisationskomitee nach intensiver Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst und dem Thüringen Forst entschieden, die Bewerbe doch auszutragen. Wegen einer amtlichen Warnung waren die Rennen auf der Kippe gestanden. Hintergrund waren die Wetterprognose mit Sturmböen von bis zu 85 Kilometern pro Stunde, die zu Gefahren an der Wettkampfstrecke führen könnten. Bereits am Freitag hatte es eine amtliche Wetterwarnung gegeben. Am Sonntag folgen zum Abschluss der Titelkämpfe noch die beiden Massenstart-Bewerbe. (APA, TT.com)